Navigation auf uzh.ch
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Vera Regitz-Zagrosek
Die Medizinische Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde einer Doktorin ehrenhalber an Prof. Dr. med. Dr. h.c. Vera Regitz-Zagrosek. Sie würdigt damit ihre Pionierleistung auf dem Gebiet der Gendermedizin und ihren Beitrag zu der Erforschung der molekularen und klinischen Aspekte von Geschlechterunterschieden in der Medizin, speziell bei Herz-Kreislauferkrankungen. Ihre Arbeit hat zudem die Verankerung von Genderaspekten in Lehre und Gleichstellung in der Medizin gefördert.
Prof. Vera Regitz-Zagrosek studierte Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes in Homburg sowie an der Universität Joseph Fourier Grenoble I und promovierte 1980 an der Universität des Saarlandes. Es folgten eine wissenschaftliche Tätigkeit an den Herzzentren in München und Berlin sowie Forschungsaufenthalte an der University of Wisconsin–Madison. 1991 wurde sie an der Freien Universität Berlin im Fachbereich Innere Medizin habilitiert, wo sie fortan als Privatdozentin tätig war.
Ab 1996 war sie Professorin für Innere Medizin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2003 bis 2019 war sie Professorin für Frauenspezifische Gesundheitsforschung an der Charité. 2007 wurde sie Gründungsdirektorin des Instituts für Geschlechterforschung in der Medizin an der Charité. Seit 2019 ist sie Seniorprofessorin an der Charité und war 2019 an der UZH als Anna-Fischer-Dückelmann Gastprofessorin für Gendermedizin tätig. Seit 2020 ist sie als Beraterin für die Direktion der Universitären Medizin in Zürich tätig und arbeitet an verschiedenen Projekten, um die Gendermedizin in Forschung, Klinik und Lehre zu integrieren.
Prof. Regitz-Zagrosek gilt als Pionierin der Gendermedizin. Sie erforscht molekulare und klinische Aspekte von Geschlechterunterschieden bei Herzerkrankungen und engagiert sich für Genderaspekte in der Lehre und Gleichstellung in der Medizin. Das von ihr gegründete Institut für Geschlechterforschung in der Medizin an der Charité ist das einzige Institut für geschlechtsspezifische Medizin in Deutschland.
Sie hat mehr als 200 wissenschaftliche Artikel, über 30 Buchkapitel sowie zwei europäische Standardwerke zur Gender-Medizin verfasst. Zu den zahlreichen Ehrungen und Preisen, die sie im Laufe ihrer Tätigkeit erhielt, gehören unter anderem der Albert-Fraenkel-Preis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (1996) sowie die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse der Bundesrepublik für ihre Leistungen in der Gendermedizin.
Prof. Regitz-Zagrosek war und ist Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Komitees. Sie leitete und leitet zahlreiche nationale und internationale Forschungsprojekte, unter anderem ein Graduiertenkolleg zu molekularen Mechanismen der Herzinsuffizienz der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie mehrere EU-Projekte. Sie koordinierte 2012 und 2018 die Leitlinien zu Herz-Kreislauferkrankungen in der Schwangerschaft der European Society of Cardiology. Sie ist die Gründungspräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin e.V. (seit 2006) und der International Society of Gender Medicine (seit 2007).
Prof. Regitz-Zagrosek weist eine enge Verbindung mit der UZH auf, die 2019 mit der Gastprofessur für Gendermedizin begann und sich nun in der Funktion als Beraterin Gender Medicine für das Direktorium der UMZH fortsetzt. In dieser Funktion trug sie auch dazu bei, den CAS in Gender Medicine aufzubauen und zu etablieren.