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Wir leben in einem neuen geologischen Zeitalter: dem vom Menschen geprägten Anthropozän. Die Naturwissenschaften haben ein immer genaueres und umfangreicheres Wissen zu den problematischen Folgen der allgegenwärtigen menschlichen Naturnutzung erarbeitet. Aber stellen sie auch das nötige Wissen zur Verfügung, um die Gesellschaft innert weniger Jahrzehnte von einer nicht-nachhaltigen in eine zukunftsfähige umzubauen? Gewiss, neue Technologien werden Ressourcenverbrauch und bereitstellung verbessern. Aber technologische Lösungen werden nicht ausreichen. Es braucht soziale und kulturelle Visionen und Utopien einer neuen Gesellschaft. Die Sozial- und Geisteswissenschaften stellen sich zunehmend der Herausforderung der Umweltprobleme des 21 Jahrhunderts. Insbesondere suchen die Environmental Humanities als international schnell wachsendes, interdisziplinäres Forschungsfeld neue Schnittstellen mit den Natur- und Ingenieurwissenschaften.
In dieser Ringvorlesung fragen wir Wissenschaftler sehr unterschiedlicher Disziplinen aus den Sozial- und Geisteswissenschaften, der Kunst, und den Naturwissenschaften wie sie sich eine grosse Transformation der Gesellschaft vorstellen und welche Beiträge ihre Forschung dazu leisten kann. Wir beginnen mit einer Einführung zu den Environmental Humanities als neue Forschungsperspektive, welche eine Kultur des Überlebens im Anthropozän fordert und fördert. Zum Beispiel fragen wir uns, was die Menschheit von der Vergangenheit lernen kann. Wir beleuchten die Wissenschafts- und Technikgeschichte kritisch und diskutieren verschiedene historische Mensch-Umweltbeziehungen. Anschliessend befassen wir uns mit neuen Visionen und Utopien, z.B. aus der Kunst und Literatur.
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