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Die Philosophische Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde einer Doktorin ehrenhalber an Prof. Dr. Martina Deuchler. Sie würdigt damit nicht nur eine international renommierte Schweizer Koreanistin, die die Wahrnehmung der Sozialgeschichte Koreas weit über die Grenzen ihres Faches hinausgehend geprägt hat, sondern auch eine herausragende und vorbildliche Lehrerin, die Generationen von Nachwuchsforschenden in den Asienwissenschaften auf der ganzen Welt förderte.
Prof. Dr. Martina Deuchler hat in Leiden (BA) und in Harvard (Ph.D.) klassische und moderne Sinologie und Japanologie sowie in Oxford Ethnologie studiert. 1979 habilitierte sie sich an der Universität Zürich und folgte 1988 einem Ruf an die School of Oriental and African Studies (University of London). Dort hatte sie von 1988 bis 2000 die Professur für Koreanistik inne.
Prof. Deuchler ist die Autorin von drei herausragenden Standardwerken zur Sozialgeschichte Koreas: «Confucian Gentlemen and Barbarian Envoys» (1977), «The Confucian Transformation of Korea» (1992) und «Under the Ancestors’ Eyes» (2015). Damit schuf Prof. Deuchler erstmals einen Rahmen für die westliche Erforschung der gesellschaftlichen Strukturen Koreas.
Für ihr Werk wurde Prof. Deuchler mit den wichtigsten internationalen und koreanischen Auszeichnungen geehrt. So hielt sie 1995 die «Reischauer Memorial Lectures» an der Harvard University. Ferner empfing sie im gleichen Jahr den «Order of Cultural Merit» (Eun-Gwan, Silber Crown) von der Republik Korea. 2001 wurde sie durch die Korea Foundation, Seoul, ausgezeichnet mit einer Citation of Appreciation für «outstanding contribution to the development of Korean Studies in the World». 2006 wurde Prof. Deuchler zum Corresponding Fellow der British Academy ernannt, und 2009 erhielt sie von der Association for Asian Studies (AAS) den «Lifetime Achievement Award». Ihre Werke wurden ins Koreanische und teilweise ins Japanische übersetzt.