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Prof. Dr. Johanna Nichols
Die Philosophische Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde einer Doktorin ehrenhalber an Frau Prof. Dr. Johanna Nichols. Sie würdigt damit eine hervorragende Sprachwissenschaftlerin, die mit ihrem innovativen Ansatz die Forschung zur sprachlichen Vielfalt massgeblich geprägt hat und damit Generationen von Forscherinnen und Forschern weltweit inspiriert.
Prof. Dr. Johanna Nichols wurde 1983 an der University of California in Berkeley promoviert und lehrte bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2009 am dortigen Department of Slavic Languages and Literatures sowie am Department of Linguistics. Seitdem hat sie an mehreren Institutionen weiter geforscht und gewirkt, unter anderem als Gastprofessorin an der Universität Helsinki (seit 2017), als Academic Supervisor an der Higher School of Economics in Moskau (2017 bis 2019), als Collitz-Professorin am Linguistic Society of America Institute (2015) sowie als Gastforscherin an der Eberhard Karls Universität Tübingen (2015) und am Wissenschaftskolleg zu Berlin (2013).
Seit 2007 ist Prof. Nichols Fellow der American Association for the Advancement of Science und seit 2013 zudem Fellow der Linguistic Society of America. 2005 erhielt sie den Verdienstorden der Autonomen Republik Inguschetien für ihr Engagement in der Beschreibung und Förderung der inguschetischen Sprache. 1994 wurde sie für ihr Opus Magnum «Linguistic Diversity in Space and Time» mit dem Leonard Bloomfield Book Award der Linguistic Society of America ausgezeichnet. Ihr Werk hat die Entwicklung der modernen Sprachwissenschaft massgeblich geprägt.
Von 2011 bis 2015 wirkte Prof. Nichols als Präsidentin der Association for Linguistic Typology. Zudem ist sie Herausgeberin der von ihr 2016 gegründeten Open-Access-Zeitschrift Languages of the Caucasus. Ihre Expertise bringt sie regelmässig in zahlreichen Evaluationsgremien ein, unter anderem in die Förderprogramme des European Research Councils (ERC) und der US National Science Foundation. Weiterhin hat Prof. Nichols zahlreiche Forschungsprojekte geleitet, die ein weitgefächertes wissenschaftliches Feld abdecken, das von der Erforschung der Sprachen des Kaukasus bis zur komputationellen Phylogenetik grammatischer Strukturen reicht. Ihre Publikationen umfassen neben ihrer bereits erwähnten Studie «Linguistic Diversity in Space and Time» drei weitere Monografien, darunter ihre monumentale «Ingush Grammar» sowie über 160 Artikel in Fachzeitschriften und Sammelbänden.