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Der Mensch steht seit Jahrtausenden im Zentrum der Erkenntnisbemühungen von Wissenschaft und Glauben. Während sich Wissenschaft und Glaube in diesen Bemühungen lange Zeit stützten und ergänzten, öffnete sich in der Neuzeit und v.a. in der Moderne zunehmend ein Graben zwischen ihnen. Es setzte ein Entfremdungsprozess ein, in dem Methoden und Ergebnisse naturwissenschaftlicher Forschung weitgehend zur Norm des wissenschaftlichen und populären Verständnisses des Menschen geworden sind, mit Folgen für alle Bereiche der Gesellschaft.
Doch auch die Methoden und Ergebnisse naturwissenschaftlichen Erkennens müssen sich einem tieferen Nachdenken über seine Bedingungen und Voraussetzungen und die damit verbundene Wahrheitsfrage aussetzen. So muss zum Beispiel gefragt werden: Sind alle menschlichen Handlungen komplett durch das neuronale Geschehen im Gehirn determiniert, wie einige Hirnforscher behaupten? Wird die menschliche Freiheit so zur Illusion? Und welche Konsequenzen hätte das für Sozialordnung, Recht und Ethik?
In der Ringvorlesung wurde das Verständnis des Menschen in Wissenschaft und Glaube aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Namhafte Expertinnen und Experten aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen referierten zu anthropologischen Aspekten wie Freiheit, Glaube, Evolution, Erkenntnis, Recht, Ökonomie, Technik und Tod.