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Ehrendoktor 2008 der Vetsuisse-Fakultät

Professor Ulrich Kihm

Ulrich Kihm

Die Vetsuisse-Fakultät verleiht die Würde eines Doktors ehrenhalber an Herrn Prof. Ulrich Kihm in Anerkennung seiner grossen Verdienste um die Bekämpfung der Rinderseuche BSE in der Schweiz. Herr Kihm hat als Direktor des Bundesamtes für Veterinärwesen ein wegweisendes Bekämpfungsprogramm entwickelt, das zur Tilgung dieser Krankheit in der Rinderpopulation der Schweiz führte und ihm international hohe Anerkennung einbrachte.

Ueli Kihm, geboren am 26.06.1945, ist in Frauenfeld aufgewachsen und hat dort mit der Maturität Typus B abgeschlossen. Die Studien- und Assistenzzeit in Veterinärmedizin verbrachte er in Bern. Als junger Virologe trat er ins damalige Eidgenössische Vakzine Institut in Basel ein, wo er bereits mit 30 Jahren die Leitung desselben übernahm. Unter seiner Leitung wurde das Institut im Laufe der nächsten Jahre vom Maul- und Klauenseuche Impfstoffproduzenten in ein modernes Diagnostik- und Impfstoff Kontrolllabor umgewandelt, was letztendlich zu einem Bau eines neuen Hochsicherheitslabors in Mittelhäusern IVI (Institut für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe) führte. Damit wurde ein modernes, nationales Seuchenreferenzzentrum geschaffen.

1993 wurde er zum Direktor des Bundesamtes für Veterinärwesen gewählt. Das hohe technische Wissen und Verstehen von Seuchen, sowie das Bewusstsein der Bedeutung von Prävention und Risikokommunikation verhalfen ihm, die Aufgaben und die Organisation des Bundesamtes neu auszurichten. Insbesondere die BSE Problematik und andere Zoonosen wie Salmonellen erforderten neue Instrumente wie Risikobeurteilungen, striktes Risikomanagement und kontinuierliche Risikokommunikation, welche heute zu einem modernen Veterinärdienst gehören.

Ueli Kihm hatte während mehr als 20 Jahren eine ausserordentlich starke Einbindung in internationale Organisationen wie OIE (World Organisation for Animal Health) und FAO (Food and Agriculture Organisation). Mit der Überzeugung, dass die meisten Seuchenprobleme nur in einer engen internationalen Zusammenarbeit gelöst werden können, diente er viele Jahre in verschiedenen OIE-Kommissionen. 1996 erhielt er dafür eine Goldmedaille des OIE, die höchste Auszeichnung dieser Organisation. Über 20 Jahre hat er auch in der Ausbildung von Studentinnen und Studenten der Veterinärmedizin an der Universität Bern geholfen, den Fokus auf die Prävention und Prophylaxe von Infektionskrankheiten zu legen.