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Asien-Orient-Institut UFSP Asien und Europa (2006–2017)

Forschungsseminar - Varianten und Grundlagen historischer Semantik (4 KP)

Dozierende: Dr. Henning Trüper
Beginn: 17. September 2009
Zeit: Donnerstag, 10-12 Uhr, wöchentlich
Ort: KO2 F-173, Karl-Schmidt-Strasse 4, 8006 Zürich
KP: 4

Beschreibung

Ziel des Seminars ist es, verschiedene Ansätze historischer Semantik und ihre jeweiligen theoretischen Grundlagen vertiefend kennenzulernen. Der Begriff meint im kulturwissenschaftlichen Kontext zweierlei: einerseits die Untersuchung sprachlichen Bedeutungswandels in sozialen und kulturellen Zusammenhängen, andererseits die Untersuchung der kultur- und sozialhistorischen Funktion von Feldern sich wandelnder sprachlicher Bedeutungen. Die historische Semantik gehört zu den wichtigsten Komponenten des sogenannten „linguistic turn“. Das Seminar wird verschiedene Forschungsansätze behandeln: die von Reinhart Koselleck geprägte Begriffsgeschichte; die Geschichte politischer Sprachen der sogenannten „Cambridge School“ von Quentin Skinner und J. G. A. Pocock; den von Michel Foucault geprägten Ansatz einer „archäologischen“ Untersuchung von „Diskursen“; und die „Metaphorologie“ Hans Blumenbergs. Einige weitere, über dieses Spektrum hin­ausweisende Ansätze sollen als folgenreiche Konkurrenzmodelle ebenfalls zur Sprache kommen, darunter Jacques Derridas semantischer Dekonstruktivismus sowie narrativistische Zugänge zu sprachlicher Bedeutung und eine „translinguistische“ Semantik, die sich mit Übersetzungen be­schäftigt und den nationalsprachlichen Rahmen traditioneller Ansätze überwindet.

Literatur

Hans Erich Bödeker (Hg.), Begriffsgeschichte, Diskursgeschichte, Metapherngeschichte, Göttingen 2003; Reinhart Koselleck, Begriffsgeschichten. Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen Sprache, Frankfurt a.M. 2006; Martin Mulsow, Andreas Mahler (Hgg.), Die Cambridge School der politischen Ideengeschichte, Frankfurt a.M. 2009 (i.E.)

Anrechnung

– Modul im Wahlpflicht-Pool I „promotionsrelevante, interdisziplinäre Angebote im Rahmen des UFSP Asien und Europa.

– Doktorierende, die nicht im Rahmen des Doktoratsprogramm Asien und Europa promovieren, werden gebeten, die Möglichkeit der Anrechnung vorgängig mit den für Sie zuständigen haupt­verant­wortlichen BetreuerInnen (im Falle einer Promotion im Rahmen des allgemeinen Doktorats) bzw. den jeweiligen ProgrammkoordinatorInnen abzuklären.

Teilnehmende

Die Veranstaltung ist für Doktorierende und Postgraduierte konzipiert. Fort­geschrittene Studierende, die eine Lizentiats- oder Masterarbeit verfassen, können auf Anfrage zugelassen werden. Fragen und Anmeldung bei Dr. Henning Trüper: henning.trueper{at}access.uzh.ch.

Weiterführende Informationen

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