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Theologisches Seminar | Theologische und Religionswissenschaftliche Fakultät

AUF SOMMER 2022 VERSCHOBEN: Europäische Sommeruniversität für jüdische Studien: Erste Europäer – Letzte Europäer?

Sommeruniversität 2021

Erste Europäer - letzte Europäer

Bevor irgendjemand von einer politischen europäischen Einigung träumte, haben Juden in der europäischen Diaspora transnationale und transregionale Netzwerke gelebt und eine aktive Rolle im Kulturtransfer gespielt. Mehrsprachigkeit, Heiratsmigration und Mobilität waren selbstverständliche Bedingungen einer protoeuropäischen Lebenswelt, deren Strukturen mit den wechselnden Herrschaftsgrenzen nie übereinstimmten. Jahrhunderte lang war von einer Einheit Europas allenfalls im Zeichen eines christlichen Abendlandes die Rede - bevor Aufklärung und Reformation, Säkularisierung und die Herausbildung der Nationalstaaten auch den europäischen Juden eine neue Rolle in der Gesellschaft zuwiesen. Jüdische Intellektuelle von Heinrich Heine bis Stefan Zweig, von Joseph Roth bis zu Moritz Julius Bonn haben auf dem Weg zur europäischen Idee Pate gestanden. Die europäischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts kulminierten in der Massenvernichtung der europäischen Juden. Und doch gehörten auch nach dem Holocaust Juden zu den Wegbereitern der europäischen Einigung, wie Simone Veil, die erste Präsidentin des Europäischen Parlaments. Heute wird das Projekt Europa von vielen wieder in Frage gestellt. Auf die weltweite Migration und die Entstehung neuer Diaspora-Identitäten antworten europäische Gesellschaften mit wachsendem Nationalismus. Prominente jüdische Akteure werden zu Vorzeige-Europäern, während zugleich Europas Nationalisten den Staat Israel für sich vereinnahmen, als Bollwerk des "christlich-jüdischen Abendlandes" gegen den "Orient".

Die 12. Europäische Sommeruniversität für Jüdische Studien Hohenems wird vom 6. bis 11. Juni 2021 – in gewohnt breiter interdisziplinärer Perspektive – den historischen und sozialen, wirtschaftlichen, religiösen und kulturellen Dimensionen der jüdischen Rolle - als Akteure aber auch als Spielfiguren - im Projekt Europa und seiner aktuellen Bedrohung nachgehen.

Mit Natan Sznaider (Tel Aviv), Diana Pinto (Paris), Felicitas Heimann-Jelinek (Wien), Hanan Bordin (Jerusalem/Regensburg), Armin Eidherr (Salzburg), Michael Studemund-Halevy (Hamburg), Andreas Kilcher (Zürich), Kiran Patel (München), Liliana Feierstein (Berlin), Philipp Lenhard (München), Alfred Bodenheimer (Basel), Noam Zadoff (Innsbruck), Michael Miller (Budapest/Wien), Friedrich Battenberg (Darmstadt), Rachel First (München), Erik Petry (Basel), Carsten Wilke (Budapest/Wien), Judith Müller (Basel), Barbara Hände (Basel), Hans-Joachim Hahn (Aachen/Basel), Evita Wiecki (München), Gerhard Langer (Wien) und Daniel Mahla (München).

Die Sommeruniversität richtet sich in erster Linie an Studierende aus dem Bereich der Jüdischen Geschichte und Kultur, sowie an Interessierte aus benachbarten Disziplinen wie der Literatur- und Sprachwissenschaft, der Geschichtswissenschaft, den Religions- oder Kulturwissenschaften. Im Rahmen des einwöchigen interdisziplinären Studienprogramms soll die Möglichkeit gegeben werden, sich im Austausch mit Studierenden und Lehrenden anderer deutschsprachiger Universitäten intensiv mit einem spezifischen Themenbereich auseinanderzusetzen.

Die Belegung der Sommeruniversität wird von den jeweiligen Heimatuniversitäten mit credit points vergütet. Durch die Zusammenlegung der jeweils unterschiedlichen Ressourcen der fünf Universitäten werden den Studierenden Möglichkeiten eröffnet, die weit über das Angebot ihrer eigenen Universität hinausreichen. Seminare, Vorlesungen und praktisch orientierte Kurse ergeben ein dichtes Programm, das von der Textlektüre und dem Objektstudium über wissenschaftliche Einführungen und Vorlesungen bis zur ausgiebigen Diskussion in Seminaren unterschiedliche Formen der Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Themenfeld erlaubt. Das ehemalige jüdische Viertel von Hohenems und das Jüdische Museum bieten dabei einen inspirierenden Rahmen.

Beteiligte Universitäten

Eine Veranstaltung der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München, des Zentrums für Jüdische Studien der Universität Basel, des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg, des Instituts für Judaistik an der Universität Wien, der Professur für Judaistik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Sigi-Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien an der Universität Zürich – in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems.

Anmeldung

Im Programm gibt es mehrere Parallelveranstaltungen. Bitte kreuzen Sie in dem Anmeldeformular diejenige Veranstaltung an, die Sie besuchen möchten. Beachten Sie bitte, dass die Höchstteilnehmerzahl für die Workshops bei 15 Personen und bei Seminaren bei 25 Personen liegt. Ist diese Zahl erreicht, werden Sie automatisch für die Parallelveranstaltung angemeldet.

Anmeldeformular (wird im FS 21 aufgeschaltet)

Anmeldefrist: t.b.a

Anmeldeverfahren

Studierende der Universität Zürich schicken die vollständigen Anmeldeunterlagen:

  • Nachweis der Überweisung von 250 Euro auf das Konto des Jüdischen Museums Hohenems:
    IBAN: AT732060200200049971
    SWIFT-BIC: DOSPAT2D
    Verwendung: Sommeruniversität 2021 [Heimatuniversität]
  • Ausgefülltes Anmeldeformular
  • Ggf. Studierendenausweis

an die Koordinationsstelle der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien:

Sarah Werren
Religionswissenschaftliches Seminar
Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Kantonsschulstrasse 1, Zi. G-10
CH-8001 Zürich
Tel.: +41 (0)44 634 09 33

Es besteht auch die Möglichkeit, die gescannten Unterlagen (Unterschrift!) direkt an: sarah.werren[at]rws.uzh.ch zu schicken.

Studierende von anderen Universitäten wenden sich an die jeweilige Ansprechperson (siehe Liste unten), Nicht-Studierende an evita.wiecki[at]lrz.uni-muenchen.de.

Vorstellung eines Projektes

Studierende, die sich aktuell im Rahmen einer Abschlussarbeit mit einem Thema beschäftigen, das inhaltlich zur diesjährigen Sommeruniversität passt, haben die Möglichkeit, ihr Projekt vorzustellen und zu diskutieren. Interessierte melden sich bitte bei: evita.wiecki[at]lrz.uni-muenchen.de.

ETCS-Credits / Buchung

ETCS-Credits

Studierende der Universität Zürich können 3 ECTS Credits erlangen. Voraussetzung dafür ist der Besuch der Veranstaltungen an allen fünf Unterrichtstagen (Umfang von 30 Wochenstunden) sowie die Teilnahme an einer mündlichen Prüfung (in der Gruppe) in Form einer Diskussion. Die Prüfung wird ca. eine Woche nach der Sommeruniversität in Basel stattfinden. Wem es nicht möglich ist, an der Prüfung teilzunehmen, hat die Möglichkeit einen Essay zu verfassen (6-8 Seiten). Dieser ist einzureichen bei sarah.werren[at]rws.uzh.ch. Bitte sprechen Sie die Referentin/den Referenten rechtzeitig auf das Thema an.

Die Anrechnung der Studienleistung erfolgt aufgrund der Bestätigung des Leistungsnachweises (Prüfung oder Essay) durch eine an der Sommeruniversität beteiligte Lehrperson. Die Studierenden sind gebeten, die Bestätigung Barbara Cahn-Wegmann (barbara.cahn-wegmann[at]theol.uzh.ch) zwecks Einbuchung des Leistungsnachweises vorzulegen.

Zur Buchung der Veranstaltung

Veranstaltung im Vorlesungsverzeichnis

Wer die Sommeruniversität nicht innerhalb der üblichen Buchungsfrist buchen konnte, melde sich bitte bei Barbara Cahn-Wegmann (barbara.cahn-wegmann[at]theol.uzh.ch).

Kosten

Für eingeschriebene Studierende:

Die Teilnahmegebühr (inkl. Übernachtung und Frühstück) beläuft sich auf 250 Euro pro Person.

Den Studierenden der Universität Zürich wird seitens der Sigi Feigel-Gastprofessur ein Zuschuss gewährt. Studierenden der Theologischen Fakultät der Universität Zürich (Religionswissenschaft, Theologie) werden die Kosten voll, Studierenden anderer Fakultäten zur Hälfte rückerstattet.

Für genauere Informationen wenden Sie sich bitte an: sarah.werren[at]rws.uzh.ch.

Für Nicht-Studierende:

Die Gebühren für die Teilnahme betragen 220 Euro.

Die Unterkunft ist nicht inbegriffen und muss selbst bezahlt werden. Das Organisationsteam der Sommeruni ist gerne bereit, bei der Suche nach einer entsprechenden Unterkunft behilflich zu sein. Bitte wenden Sie sich an: evita.wiecki[at]lrz.uni-muenchen.de.

Organisatorisches

Unterkunft

Die Unterkunft erfolgt in Hohenemser Pensionen und Hotels, in Zwei- oder Mehrbettzimmern.

Möchten Sie mit einer bestimmten Person im Zimmer untergebracht sein, dann tragen Sie dies bitte im Anmeldeformular ein. Die Veranstalter werden versuchen, es möglich zu machen, können es aber nicht in allen Fällen versprechen.

Es besteht die Möglichkeit gegen einen Aufpreis von 100 Euro ein Einzelzimmer zu bekommen (keine Rückerstattung). Bitte wenden Sie sich dafür an evita.wiecki[at]lrz.uni-muenchen.de. Es gibt nur eine beschränkte Anzahl an Einzelzimmern.

Anreise

Die An- und Abreise mit dem Zug erfolgt individuell. Die Reisekosten werden von den Teilnehmenden getragen.

Vom Bahnhof sind die Unterkünfte in 10-15 Minuten zu Fuß zu erreichen.

Mahlzeiten

Frühstück ist in den Übernachtungskosten miteinbegriffen. Andere Mahlzeiten müssen selbst finanziert werden (Tipps und Adressen gibt es bei der Registrierung).

Freizeit

Freizeit hat man während der Sommeruni – erfahrungsgemäß – sehr wenig.

Es besteht allerdings die Möglichkeit, am alten Rhein zu baden. Das Einpacken der Badesachen hat sich  deshalb bei Temperaturen über 30 Grad schon manch ein Jahr gelohnt!

Ansprechpersonen

Da es sich um eine Kooperation mehrerer Institute handelt, die jeweils andere Bestimmungen bezüglich Studienordnung und Finanzierung haben, gibt es unterschiedliche Ansprechpersonen.

Studierende der Universität Basel: Noémie Duval
noemie.duval[at]unibas.ch
Zentrum für Jüdische Studien der Universität Basel
Leimenstrasse 48
CH-4051 Basel
Tel.: +41 (0)61 205 16 36 www.jewishstudies.unibas.ch
Studierende der Universität Zürich: Sarah Werren
sarah.werren[at]rws.uzh.ch
Religionswissenschaftliches Seminar
Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Kantonsschulstrasse 1
CH-8001 Zürich
Tel.: +41 (0)44 634 09 33 www.religionswissenschaft.uzh.ch
Studierende anderer Universitäten und Nicht-Studierende: Evita Wiecki
evita.wiecki[at]lrz.uni-muenchen.de
Ludwig-Maximilians-Universität München
Historisches Seminar
Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur
Geschwister-Scholl-Platz 1
D-80539 München
Tel.: +49 (0)89 2180 5570
www.jgk.geschichte.uni-muenchen.de

Fragen

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an sarah.werren[at]rws.uzh.ch.

Sponsoren

Die Veranstaltung wird unterstützt durch:
Amt der Vorarlberger Landesregierung, Kultur und Wissenschaft
Amt der Stadt Hohenems
Collini Hohenems
Freundeskreis des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur, München
Historisches Seminar der LMU München

Weiterführende Informationen

Allgemeines zur Europäischen Sommeruniversität für Jüdische Studien