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Was von dem, was wir herstellen – homo faber –, was wir tun und denken, was wir erforschen und erfinden, ist von bleibendem Wert? Von bleibendem Wert nicht nur insofern, als das Produkt, das Resultat unseres Tuns dauerhaft bleibt, sondern auch so beschaffen ist, dass es die nächsten Generationen nicht in ihren Entfaltungsmöglichkeiten beeinträchtigt, sondern vielmehr fördert, das heisst, dass das Bleibende ein wirklicher Wert ist?
Zur Beantwortung dieser Fragen – sowohl in allgemeiner und grundsätzlicher Hinsicht als auch im je konkreten Fall – bedarf es stets umfassender, differenzierter, multiperspektivischer, interdisziplinärer, langzeitiger Analysen, Diskussionen und Reflexionen. Dafür aber fehle oft, so heisst es, die Zeit. Probleme wollen und sollen gelöst werden – und zwar sofort. Gefragt ist Entscheidungsfreudigkeit, die als Tugend des homo faber gilt. Innehalten und Abwägen werden als Zaudern, gar als Mangel an Durchsetzungsvermögen diskreditiert. Zumal, so rechtfertigen sich die Entscheidungsfreudigen, die Folgewirkungen von Entscheidungen oftmals schwer kalkulierbar, antizipierbar, simulierbar sind. Demgegenüber scheinen ad hoc Lösungen und Pragmatismus mehr als berechtigt, oftmals gar nötig, denn sie sind unbestreitbar effizient.