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Die Sprache gilt seit jeher als ein entscheidendes Alleinerkennungsmerkmal von Homo Sapiens. Die Frage nach ihrem Ursprung hat Menschen seit jeher fasziniert. So ist sie in fast allen Kulturen Thema von Schöpfungsmythen und Spekulationen.
Über den empirisch kontrollierten Vergleich sprachlicher Kommunikationssysteme mit derjenigen unserer nächsten Verwandten («comparative method») wird es möglich, die kommunikativen Fähigkeiten des letzten gemeinsamen Vorfahren zu bestimmen und auf dieser Basis in kontrollierter Weise Hypothesen über die Schritte zu menschlichen Sprachen aufzustellen. Die revolutionäre Kombination dieser neuen Entdeckungen, Theorien und Methoden erlaubt es nicht nur, die Entstehung der menschlichen Sprachkompetenz zu rekonstruieren, sondern auch die Diversifizierung einzelner natürlicher Sprachen zu erklären. Auf diese Weise lassen sich auch Fragen über die Zukunft der menschlichen Kommunikation besser stellen.
Die Ringvorlesung «Das Erste Wort» möchte diese aufregende Forschung einem breiten Publikum zugänglich machen. Dabei beschäftigen sich die einzelnen Sitzungen nicht nur mit der Vergangenheit (Sprachentstehung und Sprachdifferenzierung), sondern auch mit Fragen über die Gegenwart und Zukunft der Sprache. Die Vorträge verbinden somit geisteswissenschaftliche Themen wie die Geschichte von Sprachursprungsmythen und von Sprachursprungsforschung mit denen von Neurophysiologie, Verhaltens- und Sozialforschung sowie Computerlinguistik.
Diese Vorlesungsreihe findet nur in Präsenz statt, es werden keine Aufzeichnungen öffentlich zur Verfügung stehen.