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Verstorben am 12. Februar 2019 im Alter von 82 Jahren.
Herbert Gamper erforschte das Werk von Schriftstellern wie Jean Paul und Thomas Bernhard. Und er war ein angesehener Literatur- und Theaterkritiker und Dramaturg.
Herbert Gamper studierte an den Universitäten Zürich und Freiburg i.Br. Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft und bildete sich gleichzeitig am Konservatorium Zürich im Hauptfach Klavier aus. 1965 promovierte er mit der Dissertation «Jean Pauls Siebenkäs-Roman. Beitrag zu einer Interpretation». Danach unterrichtete er an den Kantonsschulen Frauenfeld und Freudenberg in der Stadt Zürich.
1967/68 arbeitete Herbert Gamper als Feuilleton-Redaktor bei der «Zürcher Woche», anschliessend als freiberuflicher Literatur- und Theaterkritiker für verschiedene Medien. Als Dramaturg prägte er 1971-73 den Spielplan der ersten beiden Spielzeiten des Zürcher Theaters Neumarkt. Nach seiner Habilitation mit einer Arbeit zum österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard war Herbert Gamper seit 1976 Privatdozent für Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der Theaterwissenschaft an der Universität Zürich.
1986 wurde Herbert Gamper zum Titularprofessor ernannt, seine letzte Vorlesung an der UZH hielt er im Wintersemester 2003. Zu seinen Publikationen gehören neben «Thomas Bernhard», «Horvaths komplexe Textur: dargestellt an frühen Stücken» und «Peter Handke. Ein Gespräch, geführt von Herbert Gamper». Seine kritische Beschäftigung mit den Dramen von Wolfgang Bauer, Gerhard Roth und Gert Jonke machten Gamper zu einem beharrlichen Vermittler der neuen österreichischen Literatur in der Schweiz.