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Prof. Dr. J. Jürgen Seidel, Titularprofessor für Neuere Kirchengeschichte

Verstorben am 25. Oktober 2019 im Alter von 74 Jahren.

 

J. Jürgen Seidel war ein Experte für Schweizerische Kirchengeschichte. In seiner Forschung beschäftigte er sich mit dem Pietismus und der Erweckungsbewegung in der Schweiz.

J. Jürgen Seidel wurde 1945 in Ostdeutschland geboren. 1964 begann er sein Theologiestudium am Theologischen Seminar Leipzig; 1967 wechselte er dann an die Theologische Fakultät der Universität Leipzig. Nachdem er 1970 sein theologisches Staatsexamen ablegte, wurde er 1974 zum Pfarrer ordiniert. Danach war er Gemeindepfarrer in verschiedenen Schweizer Kirchgemeinden. 1986 wurde er an der Universität Zürich zum Dr. theol. promoviert. Nach seiner Habilitation erhielt er 2001 die Venia Legendi für das Gebiet Neuere Kirchengeschichte, insbesondere Kirchengeschichte der Schweiz.

J. Jürgen Seidel hat im Bereich des Pietismus und der Erweckungsbewegung der Schweiz geforscht und ein breites Spektrum der Schweizerischen Kirchengeschichte der Neuzeit abgedeckt. Er schuf mit seiner Habilitationsschrift «Zu den Anfängen des Pietismus in Bünden» das erste umfassende Werk, das die Anfänge des Pietismus in Graubünden auf Quellenbasis darstellte. J. Jürgen Seidel war ein didaktisch begabter Dozent und eine wertvolle und zuverlässige Stütze in der Lehre der Theologischen Fakultät. Es war ihm ein Anliegen, den Studierenden einen attraktiven Unterricht anzubieten und Fragen zu stellen, die sie zur Reflexion und Interpretation anregten. Mit seinem Engagement hat er die Erforschung der Kirchen- und Konfessionsgeschichte der Neuzeit entscheidend geprägt. In Anerkennung seiner Verdienste in Forschung und Lehre wurde J. Jürgen Seidel 2008 zum Titularprofessor ernannt.