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Verstorben am 8. Dezember 2021 im Alter von 91 Jahren.
Bruno Egloff war während 30 Jahren Chefarzt des Instituts für Pathologie des Kantonsspitals Winterthur. Er war ein kompetenter Diagnostiker und ein exzellenter Lehrer. Wissenschaftlich beschäftigte er sich unter anderem mit Problemen der Schilddrüsenpathologie.
Bruno Egloff war von 1966 bis 1996 Chefarzt der Pathologie am Kantonsspital Winterthur. Er war ein ausgezeichneter Pathologe und wurde als Chefarzt sehr geschätzt. Geboren am 16. Februar 1930 in Neu St. Johann SG absolvierte er die Primar- und Sekundarschule im Toggenburg, das Gymnasium in St. Gallen und sein Medizinstudium in Genf, Wien und Zürich, wo er 1956 die ärztliche Fachprüfung bestand. Von 1959 bis 1962 war er am Pathologischen Institut des Kantonsspitals Winterthur Assistenzarzt, danach Oberarzt und ab 1966 Chefarzt. 1961 promovierte er an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich mit einer Arbeit über «Bösartige Schilddrüsengeschwülste mit besonderer Berücksichtigung maligner Rezidive primär gutartiger Kröpfe».
Seine Habilitationsschrift unter dem Titel «The hemangioendothelioma of the thyroid» befasste sich ebenfalls mit einer relevanten Fragestellung aus der Schilddrüsenpathologie. Nach seiner Probevorlesung über das Thema «Die Pathologische Anatomie der Echinokokkenkrankheit», die eigene Studien im Raum Winterthur zusammenfasste, konnte er nach seiner Antrittsrede «Stellenwert der Morphologie in der Medizin» im Januar 1977 seine Habilitation abschliessen.
Bruno Egloff war während 30 Jahren Chefarzt des Institutes für Pathologie des Kantonsspitals Winterthur und dort auch während vieler Jahre Vorsitzender des Chefärztegremiums. Zudem hat er aktiv in der Detailplanung der baulichen Entwicklung des Instituts und des Ausbaus des Kantonsspitals Winterthur mitgewirkt. Er hat die Fortschritte und die Entwicklung im Fach Pathologie aufmerksam verfolgt und die wesentlichen technischen Entwicklungen in der Pathologie bis zu seiner Pensionierung in seinem Institut nutzbringend eingeführt und in der Routinediagnostik angewendet. Auch als Chefarzt in Winterthur hat er über viele Jahre Vorlesungen für Studierende der Universität Zürich gehalten, aber auch viele Vorträge in Fortbildungskursen und Ärztevereinigungen gegeben. 1984 wurde er daher Titularprofessor der Universität Zürich.
Bruno Egloff war aber nicht nur ein sehr kompetenter Diagnostiker und auch, soweit es seine klinische Aufgabe zuliess, wissenschaftlich tätiger Pathologe, sondern auch ein exzellenter und geduldiger Lehrer. Er motivierte und begeisterte durch seine Freude an der Morphologie und an den Fragestellungen zur Pathogenese und den klinisch-pathologischen Korrelationen junge Assistenten und Assistentinnen, die er in ihrer Ausbildung tatkräftig und mit viel persönlichem Engagement und Zeitaufwand unterstützte und förderte. In einem Klima des Vertrauens wurde Wissen und damit verbunden Verantwortung weitergegeben und Eigenständigkeit gefördert. Trotz grosser Beanspruchung in einem vorwiegend diagnostisch orientierten Institut beschäftigte er sich wissenschaftlich weiterhin mit Problemen der Schilddrüsenpathologie und hat sich stark an der Aufarbeitung der «Epidemie» des papillären Schilddrüsenkarzinoms nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl beteiligt.
Als das Institut für Pathologie KSW nach seiner regulären Pensionierung kritischen Fachärztemangel hatte war er jederzeit bereit, in der täglichen Diagnostik einzuspringen und unterstützte auch später noch viele Jahre als kompetenter Konsiliararzt und als väterlicher Freund mit wertvollen Ratschlägen die Ärzteschaft in seinem ehemaligen Institut. Bruno Egloff war weit über die Pathologie hinaus sehr belesen und interessiert, und gab sein Wissen und seine Erfahrung auch dort weiter.
Bruno Egloff war ein begeisterter Bergsteiger und interessierte sich sehr für die Botanik. Wie von der Familie in seiner Todesanzeige nicht besser beschreibbar, war er wie im Beruf auch in der Familie ein ebenso scharfsinniges wie humorvolles Gegenüber, ein guter Zuhörer und Ratgeber. Seine Offenheit, Grosszügigkeit und Geduld, aber auch seine Disziplin und Ausdauer zeichneten Bruno Egloff aus und waren uns Vorbild. Er hat seine Frau bis noch wenige Wochen vor seinem Tod liebevoll gepflegt. Wir werden Prof. Dr. med. Bruno Egloff ein ehrendes Andenken bewahren und seinen Einsatz für die Pathologie Winterthur in Erinnerung behalten. Renata Flury, Holger Moch