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Theo Gasser etablierte das Fachgebiet der Biostatistik in Forschung und Lehre an der Universität Zürich.
Theo Gasser absolvierte an der ETH Zürich das Studium der theoretischen Physik, das er 1968 mit dem Diplom abschloss. Seine Assistenzzeit begann er in der Fachgruppe für Statistik der ETH Zürich, wo er mit der Pädiatrischen EEG-Abteilung des Kinderspitals Zürich zusammenarbeitete. Nach einem einjährigen Forschungsaufenthalt an der Princeton University kehrte er an die ETH Zürich zurück und promovierte 1972 in Mathematik.
1974 übernahm Theo Gasser eine Oberassistentenstelle für Statistik am Kinderspital Zürich. Er beschäftigte sich u.a. mit EEG-Analysen und der Analyse longitudinaler Wachstumsdaten. Ein Jahr später habilitierte er sich an der ETH Zürich für das Gebiet der Statistik.
1976 wurde er als Professor für Biostatistik an die Universität Heidelberg berufen und leitete die Abteilung Biostatistik des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim.
1991 wurde er als Ordinarius ad personam an die UZH auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Biostatistik berufen. Seine Antrittsvorlesung trug den Titel «Die statistische Analyse des menschlichen Wachstums». Gasser etablierte die Biostatistik als interdisziplinäres Fach in der medizinischen Forschung und Lehre.
Seine Forschungsinteressen umfassten ein breites Spektrum. Im Bereich der Statistik waren es nichtparametrische Kurvenschätzungen, die Analyse von Verlaufsdaten sowie allgemeine Datenanalyse und Zeitreihenanalysen. Auf dem Gebiet der Medizin waren es folgende Schwerpunkte: quantitative EEG-Analyse, Wachstum und Entwicklung sowie neuropsychiatrische Störungen.
Theo Gasser erwies sich nicht nur als erfolgreicher Forscher, sondern auch als engagierter Lehrer, der die Studierenden in ihren vorklinischen und klinischen Semestern in die Biostatistik als Grundlagenfach der Präventivmedizin einführte und damit vertraut machte. 2006 wurde Theo Gasser emeritiert.