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In der Forschung von Walter A. Schelling standen die Zusammenhänge zwischen psychologischen und philosophischen Fragestellungen, sowie die Auseinandersetzung mit der Lebensgeschichte im Zentrum. Als Dozent war er ein engagierter und verständnisvoller Berater der Studierenden.
Walter A. Schelling (1947–2024) studierte Psychologie, Philosophie und Pädagogik an der Universität Zürich (UZH). Er promovierte im Jahre 1973 und arbeitete als Assistent am Psychologischen Institut der UZH, ehe er 1978 zum Ständigen wissenschaftlichen Mitarbeiter ernannt wurde. Im gleichen Jahr habilitierte er sich mit der Arbeit «Sprache, Bedeutung und Wunsch. Beiträge zur psychologischen Hermeneutik» für das Gebiet der Psychologie. Der Beförderung zum habilitierten Oberassistenten im Jahre 1980 folgte 1984 die Ernennung Walter A. Schellings zum Titularprofessor. 1994 wurde er zum nebenamtlichen Extraordinarius für Psychologie und zum Mitglied der Kollektivdirektion des Psychologischen lnstituts ernannt. Aus gesundheitlichen Gründen trat er im Jahr 2002 von der Lehrtätigkeit an der UZH zurück.
In seinen Forschungsarbeiten beschäftigte sich Walter A. Schelling mit den Zusammenhängen zwischen psychologischen und philosophischen Fragestellungen, insbesondere in den Bereichen Sprache, Hermeneutik und Psychotherapie. Einen Schwerpunkt bildete dabei die Auseinandersetzung mit Lebensgeschichte, autobiographischem Selbstentwurf, Erinnerung und Selbstwahrnehmung. Dieser Thematik war sein Werk «Lebensgeschichte und Dialog in der Psychotherapie» gewidmet, in dem er Aufsätze versammelte, die im Zusammenhang mit seiner Lehrtätigkeit an der UZH entstanden waren. In Zusammenarbeit mit Professoren der Juristischen Fakultät befasste er sich zudem über längere Zeit eingehend mit Fragen von Psychologie und Recht. Für seine Arbeiten erhielt Walter A. Schelling internationale Anerkennung.
Seine Forschungsthemen brachte Walter A. Schelling auch in seine Lehrtätigkeit ein, wo es ihm gelang, eigene Schüler und Schülerinnen heranzubilden. Er war ein gewissenhafter und verständnisvoller Berater der Studierenden, der stets den Blick für das Wesentliche einer Studiensituation hatte. Mit grossem Einsatz betreute er eine ausserordentliche Zahl an Lizentiats- und Doktorarbeiten. Auch noch im Ruhestand stellte er sich im Interesse der Studierenden für Prüfungen zur Verfügung.
Neben seiner akademischen Tätigkeit brachte sich Walter A. Schelling auch in die öffentliche Debatte ein und äusserte sich in den Medien immer wieder zu psychologischen Problemen, etwa zur Situation von Кindern bei der Scheidung ihrer Eltern.