Navigation auf uzh.ch
Die Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde einer Doktorin ehrenhalber an Frau Veronika von Stockar in Anerkennung ihrer grossen Verdienste in der Betreuung und Pflege von wildlebenden Greifvögeln und Eulen. Ihr besonderer Einsatz gilt einem unter tierschützerischen Aspekten vernünftigen Umgang mit Wildtieren. Das im Laufe der Jahre mit akribischer Sorgfalt angesammelte Datenmaterial ist für das Verständnis von Biologie und Erkrankung von Greifvögeln von unschätzbarem Wert.
Veronika von Stockar wurde am 24. Mai 1919 als Tochter des Spinnereifabrikanten Hans Eduard Bühler und der Marguerite Bühler geborene Volkart als erstes von vier Kindern in Winterthur geboren. In ihrem zweiten Lebensjahr zog die junge Familie ins Schloss im idyllischen Weinbauerndorf Berg am Irchel. Mit dem leidenschaftlichen Jäger und Pferdeliebhaber als Vater und der begeisterten Biogärtnerin der ersten Stunde als Mutter konnte es nicht anders kommen: Veronika von Stockar ist der Natur verbunden mit Leib und Seele. Die Aufzucht eines Rehkitzes mit sieben Jahren machte den Anfang, in den 60er Jahren entstand die Greifvogelpflegestation, wo sie bis heute kleinen und grossen Besuchern ihre Begeisterung für die Greifvögel weiter gibt. Veronika von Stockar besuchte als eines der ersten Mädchen das Lateingymnasium in Winterthur und heute würde sie bestimmt Biologie studieren oder Tierärztin werden. Aber damals hiess es: „Wozu studieren, du heiratest ja sowieso!“ – Veronika von Stockar ist nicht verschont geblieben von Schicksalsschlägen: 1945 heiratete sie den Berner Beat Frey, verlor ihn aber bereits 1950, als die beiden Kinder Regina und Patrick erst ein paar Jahre alt waren. In zweiter Ehe heiratete sie 1963 Max von Stockar, den sie aber bereits 1969 durch Krankheit verlor.