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Die Medizinische Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde eines Doktors ehrenhalber an Prof. John H. Growdon, M.D. in Anerkennung seiner überragenden Beiträge zum Verständnis neurologischer Erkrankungen, insbesondere der Alzheimer-Demenz. Während seiner 40-jährigen wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeit hat er entscheidend dazu beigetragen, die wissenschaftliche Basis zum Verständnis von Diagnostik, Therapie und Prävention neurodegenerativer Erkrankungen zu legen.
John Growdon ist Professor of Neurology an der Harvard Medical School. Er studierte Medizin an der University of Pennsylvania, USA, an der er 1965 abschloss. Nach seiner klinischen Ausbildung in Innerer Medizin und Neurologie an der University of Chicago und dem Massachusetts General Hospital der Harvard Medical School arbeitete er viele Jahre am Massachusetts Institute of Technology. Er wurde 1982 zum Associate Professor und 1993 zum Professor of Neurology an der Harvard Medical School ernannt. Um die klinische Forschung dementieller Erkrankungen voranzutreiben, gründete John Growdon 1982 das Harvard/MGH Alzheimer’s Disease Research Center – eines der fünf ersten NIH-geförderten Alzheimer-Forschungszentren in den U.S.A.. Dieses leitete er bis vor kurzem als wissenschaftlicher Direktor.
John Growdons wissenschaftliche Beiträge umfassen Bereiche der Neuropharmakologie, der molekularen Medizin, der Biomarker- und der Neuroimaging-Forschung. Er legte in den 1970er Jahren die Basis für Neurotransmitter-basierte Therapien neurologischer Erkrankungen. In enger Kooperation mit dem Department of Brain and Cognitive Sciences am M.I.T. etablierte er die Grundlagen für diagnostische Methoden zur klinischen Abklärung dementieller Erkrankungen. Hierfür erstellte er die systematische Charakterisierung kognitiver Defizite bei Patienten mit Alzheimer-Demenz. In molekular- und zellbiologischen Untersuchungen in den 1980er Jahren trug er viel zum Verständnis der endoproteolytischen Prozessierung des Amyloidvorläuferproteins APP bei: Am M.I.T. entdeckte er die Mechanismen der Neurotransmitterkontrolle der APP-Prozessierung. John Growdon ist einer der grossen Pioniere der klinischen Anwendung von Liquoranalysen von Abeta und Tau in der Diagnostik der Alzheimer-Demenz. Mithilfe molekularer PET-Untersuchungen gelang ihm in den letzten Jahren der Nachweis von Amyloid in Gehirnen von Patienten mit Parkinson- und Lewikörper-Demenzen. Somit konnte er nachweisen, dass die kognitiven Beeinträchtigungen von Parkinsonpatienten mit den Amyloidplaques im Gehirn korrelieren.
John Growdon ist weltweit einer der gesuchtesten Experten auf dem Gebiet der klinischen Therapieentwicklung in Bereich der Alzheimer-Demenz. Ihn verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit der UZH und dem SNF, für die er in verschiedensten Funktionen als Berater, externer Experte, Gutachter und in der Nachwuchsförderung tätig war. Er organisierte in den Jahren 1981 bis 2000 gemeinsam mit Kollegen vom M.I.T. neun internationale wissenschaftliche Kongresse in Zürich. Derzeit ist John Growdon aktiv an der Entwicklung der von der UZH ausgehenden Antikörper-vermittelten Immuntherapie der Alzheimer-Demenz beteiligt.