Navigation auf uzh.ch
Die Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde einer Doktorin ehrenhalber an Prof. Dr. Beate Heinemann. Die Fakultät würdigt Beate Heinemann für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der experimentellen Elementarteilchenphysik, für ihre Pionierrolle auf der Suche nach neuen Teilchen und Phänomenen sowie für ihre damit verbundenen Beiträge zur Planung künftiger Teilchenbeschleuniger.
Prof. Dr. Beate Heinemann ist eine am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) und an der Universität Hamburg tätige, weltweit führende Wissenschaftlerin in der experimentellen Teilchenphysik. Sie hat 1999 an der Universität Hamburg mit einer Forschungsarbeit, die am H1 Experiment am DESY ausgeführt wurde, promoviert. Als Postdoktorandin an der Universität Liverpool hat sie danach am CDF-Experiment am Fermilab geforscht, wo sie schon nach kurzer Zeit zur Physik-Koordinatorin ernannt wurde. Sie wurde 2008 auf eine Professur an der University of California Berkeley berufen, wo sie massgeblich zur Vorbereitung der Datenanalysen des damals im Aufbau befindlichen ATLAS-Experiments am CERN beigetragen hat. Sowohl bei CDF als auch bei ATLAS hat sie eine führende Rolle bei der Suche nach neuen Elementarteilchen eingenommen und die ATLAS-Kollaboration von 2013 bis 2017 als Co-Sprecherin geleitet. 2016 wurde sie auf eine Professur an der Universität Freiburg in Verbindung mit einer Anstellung als leitende Wissenschaftlerin am DESY berufen, wo sie ihre Forschung bei ATLAS um Präzisionsmessungen elektroschwacher Prozesse in der Teilchenphysik erweitert hat. Seit 2023 ist sie ordentliche Professorin an der Universität Hamburg.
Am DESY baut sie derzeit ein sehr originelles kleines Experiment auf, welches eine seit 75 Jahren bestehende Vorhersage der Quantentheorie erstmals experimentell belegen soll. In diesem Experiment benutzt sie hochintensive Laserstrahlen, um die elektromagnetische Polarisierbarkeit des Vakuums starken Feldern nachzuweisen. Prof. Heinemann nimmt ausserdem eine Führungsrolle im gegenwärtigen European Strategy Process for Particle Physics ein, welcher die langfristigen Forschungsprioritäten in der Hochenergiephysik und die dafür erforderlichen Infrastrukturen identifizieren soll. Seit 2022 ist sie Direktorin für Teilchenphysik am DESY.
Mit ihrer Forschung bei ATLAS ist Prof. Heinemann in direkter Konkurrenz zu den UZH-Gruppen, die im Rahmen des CMS-Experiments am CERN arbeiten. Trotz dieser Konkurrenz ist sie in regelmässigem Ideenaustausch mit den UZH-Forschungsgruppen in experimenteller und theoretischer Teilchenphysik, und alle arbeiten sehr konstruktiv im Rahmen des europäischen Strategieprozesses zusammen.