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Forschung und Medizin haben enorme Fortschritte zum Wohle von Menschen und Tieren erzielt. Dazu waren Tierversuche essenziell – und sie bleiben es auch in absehbarer Zukunft. Die Universität Zürich forscht mit Tieren, um Gesundheit und Krankheiten von Menschen und Tieren besser zu verstehen sowie um neue Therapien zu entwickeln.
Forschung mit Tieren ist notwendig für ein besseres Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Die Entdeckung von Insulin und Antibiotika, die Entwicklung von Impfstoffen oder Behandlungen gegen Krebs und Herzkreislaufstörungen sowie moderne diagnostische und chirurgische Methoden wie Organtransplantationen, wären ohne Laborversuche an Tieren nicht möglich gewesen. Ohne Tierversuche gäbe es auch keine wirksamen Impfstoffe gegen das neue Coronavirus.
Die Universität Zürich setzt je nach den Forschungszielen verschiedene Tierarten ein. In der Grundlagenforschung werden zentrale Fragen über die Gesundheit von Lebewesen und die Entstehung von Krankheiten untersucht. Die angewandte Forschung hat zum Ziel, Fortschritte in der Behandlung von Krankheiten bei Mensch und Tier zu erzielen. Für viele Fragestellungen bleiben Tierversuche in absehbarer Zukunft unverzichtbar, weil viele komplexe biologische Abläufe nur im lebenden Tier erforscht werden können. Ohne vorherige Tierversuche wäre Forschung am Menschen gefährlich und unethisch.
Ein Forschungsprojekt mit Tieren darf nur durchgeführt werden, wenn es keine gleichwertigen Alternativen gibt, um das angestrebte Ziel zu erreichen, und wenn der zu erwartende Erkenntnisgewinn für die Forschung oder der Nutzen für die Gesellschaft grösser ist als die Belastung für die Tiere. Die Universität Zürich setzt wenn immer möglich tierversuchsfreie Methoden ein und forscht nur dann mit Tieren, wenn dies nicht anders möglich ist. Dabei verpflichtet sie sich zu einer vorbildlichen Tierhaltung, sachgerechter Ausbildung der beteiligten Personen, sorgfältiger Versuchsplanung und der Nutzung aller Möglichkeiten, um die Belastungen für die Tiere zu vermindern. Sie regelt dies mit einer strengen Policy sowie der Förderung und konsequenten Umsetzung der 3R-Prinzipien.
Die Universität Zürich ist sich der grossen Verantwortung für die Versuchstiere bewusst. Sie engagiert sich in der Aus- und Weiterbildung über Tierversuche und die 3R-Prinzipien «Replace, Reduce, Refine», um Tierversuche zu vermeiden, zu verringern oder zu verbessern. Sie fördert und fordert bei Forschenden und Tierpflegenden einen respektvollen, fachkundigen und verantwortungsbewussten Umgang mit den Tieren.
Die Universität Zürich ist sich bewusst, dass viele Menschen den Einsatz von Versuchstieren kritisch sehen und nur mit Vorbehalten akzeptieren. Sie stellt sich deshalb aktiv dem öffentlichen Dialog und informiert Medien, Politik und Gesellschaft offen und transparent über ihre Forschungsarbeiten mit Tieren. Thematisiert werden dabei nicht nur das Ziel und der erwartete Nutzen eines Versuchs, sondern auch mögliche Belastungen der Versuchstiere.
Die Universität Zürich begrüsst, dass Forschung mit Tieren in der Schweiz strikt geregelt ist. Das Schweizer Tierschutzgesetz, das die Würde und das Wohlergehen der Tiere schützt, zählt zu den strengsten weltweit. Im Kanton Zürich wird jeder einzelne Tierversuch von der Tierversuchskommission eingehend geprüft und nur im Falle einer positiven Beurteilung vom Kantonalen Veterinäramt bewilligt.
Genehmigt durch die Universitätsleitung am 13. Juli 2021