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Hunde lebenslang gesundheitlich begleiten

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    Zum Schluss folgt die Kontrolle der Zähne. Noomi macht bei allem fröhlich mit – ein klares Zeichen, dass sich die Hündin wohl fühlt. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Angela Lemberger ist mit ihrer Hündin zu Besuch in der Klinik für Kleintiermedizin. Noomi war mit 12 Wochen zum ersten Mal am Universitären Tierspital Zürich. Nach 6 Monaten ist es wieder so weit: gestartet wird mit Gewichts- und Wachstumskontrolle durch Tierärztin Sophie Bachmann. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Angela Lemberger überreicht den Heimtierpass von Noomi, einem Flat Coated Retriever, an die Tierärztin Dajana Birk. Die Kontrolle des aktuellen Impfstatus ist fester Bestandteil der regelmässigen Untersuchungen. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Nun geht’s zum Behandlungstisch. Als Aufstiegshilfe wird eine kleine, rutschfeste Treppe hingestellt. Noomi soll möglichst freiwillig die Treppe hochgehen. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    «Fear-free» nennt sich die Technik, mit der die Tierärztinnen die Hündin möglichst stressarm untersuchen. Nach jedem erfolgreichen Schritt wird sie mit einem Leckerchen belohnt, während die Halterin in der Nähe ist. Die Botschaft: Ein Tierarztbesuch muss nicht unangenehm sein. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Nachdem Sophie Bachmann der Hündin etwas anästhetisierende Salbe ans linke Hinterbein aufgetragen hat, geht’s wieder runter vom Tisch. Angela Lemberger sitzt mittlerweile bei Annegret Lucke, der Spezialistin für Tierernährung und Diätetik. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Das ausführliche Gespräch dreht sich um Futtermenge und -zusammensetzung, allfälligen Wechseln im Ernährungsplan, den Leckerchen und dem Einfluss der Ernährung auf die Tiergesundheit. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Im kurzen Anamnesegespräch bespricht Hundehalterin Lemberger mit Dajana Birk die Blutwerte der ersten Untersuchung von Noomi im Alter von 3 Monaten. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Die Hündin steigt erneut auf den Behandlungstisch – freiwillig und behutsam, so wie sie es vorhin gelernt hat. Während der klinischen Untersuchung prüft Sophie Bachmann die Ohren, … (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    …dann die Augen, während Angela Lemberger Noomi ein weiteres Leckerchen aus einer weiss-roten Futtertube hinhält – eine hygienische und praktische Lösung zur positiven Bestätigung der Tiere. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Zum Schluss folgt die Kontrolle der Zähne. Noomi macht bei allem fröhlich mit – ein klares Zeichen, dass sich die Hündin wohl fühlt. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Angela Lemberger ist mit ihrer Hündin zu Besuch in der Klinik für Kleintiermedizin. Noomi war mit 12 Wochen zum ersten Mal am Universitären Tierspital Zürich. Nach 6 Monaten ist es wieder so weit: gestartet wird mit Gewichts- und Wachstumskontrolle durch Tierärztin Sophie Bachmann. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

Im «Growing Dog Project» widmen sich Veterinärmediziner:innen am Universitären Tierspital Zürich der Gesundheitsvorsorge von Hunden. Dazu begleiten sie die Vierbeiner ab Welpenalter bis ans Lebensende und sammeln umfangreiches Wissen zur Hundegesundheit.

Im August 2023 ist an der Klinik für Kleintiermedizin ein einzigartiges Projekt gestartet: Hunde werden vom Welpenalter an ein Leben lang veterinärmedizinisch und wissenschaftlich begleitet. Ein Team von Fachpersonen des Universitären Tierspitals Zürich versucht zu verstehen, wie Genetik, Lebensstil und Umwelt das Leben der Vierbeiner beeinflussen. Es ist die erste Langzeitstudie zur Gesundheitsvorsorge von Hunden im deutschsprachigen Raum. Bisher konnten 86 Hunde in die Studie aufgenommen werden.

Erfolge aus Human- für Veterinärmedizin nutzen

Verantwortlich für das «Growing Dog Project» ist Stefan Unterer, Professor und Leiter der Klinik für Kleintiermedizin. Sein Ziel ist, die bei Menschen seit Längerem gut belegten Erfolge von Früherkennung und Gesundheitsförderung auch in der Veterinärmedizin zu nutzen – konkret: bei Hunden. Dass dieser Ansatz in der Schweiz noch nicht sehr etabliert ist, liegt nicht zuletzt an fehlenden Daten.

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    Zum Schluss gibts einen Druckverband. Auf die Blutproben warten nun mehrere Tests: In der Hämatologie wird nach Hinweisen für beginnende Infektionen, Parasitenbefälle oder Entzündungen gesucht. Und im Blutserum werden anhand verschiedener Parameter die Organfunktionen kontrolliert. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Nun entnimmt Sophie Bachmann mit einem Wattestäbchen eine Probe der Maulschleimhaut. Mit dem Abstrich wird später das Mikrobiom bestimmt – also sämtliche Bakterien, die sich im Maul von Noomi tummeln. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Ein zweiter Abstrich erfolgt an einer fellfreien Hautstelle. Auch das dortige Mikrobiom wird zu einem späteren Zeitpunkt analysiert. Relevant ist die Hautkontrolle auch wegen Zeckenbissen. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Weiter geht’s mit der klinischen Untersuchung: Nachdem Sophie Bachmann die Zitzen kontrolliert hat, hört sie das Herz ab und kontrolliert die Lunge. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Kaum lobt Sophie Bachmann Noomi für ihr tolles Mitmachen, dreht sie den Kopf und schleckt das Gesicht der Tierärztin ab. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Fingerspitzengefühl braucht Dajana Birk beim nächsten Schritt: die Blutentnahme. Zuerst wird die Hautstelle desinfiziert. Da die Stelle mittlerweile betäubt ist, spürt Noomi den Einstich nicht. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Die Blutprobe wird in zwei Röhrchen abgefüllt. Während der ganzen Zeit steht Angela Lemberger neben ihrer Hündin. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Zum Schluss gibts einen Druckverband. Auf die Blutproben warten nun mehrere Tests: In der Hämatologie wird nach Hinweisen für beginnende Infektionen, Parasitenbefälle oder Entzündungen gesucht. Und im Blutserum werden anhand verschiedener Parameter die Organfunktionen kontrolliert. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Nun entnimmt Sophie Bachmann mit einem Wattestäbchen eine Probe der Maulschleimhaut. Mit dem Abstrich wird später das Mikrobiom bestimmt – also sämtliche Bakterien, die sich im Maul von Noomi tummeln. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

Regelmässige Untersuchungen und Probenentnahmen

Teilnehmen können Welpen und Junghunde idealerweise im Alter von 8 Wochen, eine Aufnahme ist spätestens bis 16 Wochen nach Geburt möglich. Beim ersten Besuch werden die Tiere klinisch untersucht, geimpft und ihr Blut wird erstmals untersucht, um angeborene Erkrankungen auszuschliessen. Zudem werden mitgebrachte Kotproben auf Parasiten analysiert. Die weiteren Untersuchungstermine finden im Alter von 6 Monaten, einem Jahr und dann in jährlichen Abständen statt. Sie sind auf die regulären Impfungen, Zahn- und Vorsorgeuntersuchungen sowie die einzelnen Lebensphasen des Hundes abgestimmt.

Umfangreiches Wissen zur Hundegesundheit

An jedem Besuch im Tierspital wird eine ausführliche Anamnese erhoben, eine klinische Untersuchung durchgeführt und gesammelter Kot und Urin sowie Haare, Maulschleimhaut- und Hautabstriche und – bei Einverständnis der Besitzer:innen – Blut untersucht. Kontrolliert werden jeweils auch der Impfpass sowie spezifische Gesundheitsdaten der einzelnen Hunde. Wichtig ist zudem die Auswertung der Online-Fragebögen, die die Besitzer:innen der Tiere zu definierten Zeitpunkten ausfüllen. Zusammen erheben die Forschenden so laufend hochwertige Gesundheitsdaten und sammeln umfangreiches Wissen zur Hundegesundheit sowie zu Wachstums- und Alterungsprozessen.

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    Alles überstanden: Besitzerin und Hündin sind glücklich und zufrieden. Noomi hat sich eine extra Kuscheleinheit verdient. Auch das dient der positiven Bestärkung des Tieres. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Nächster Schritt: die mitgebrachten Proben. Angela Lemberger überreicht der Tierärztin einen Plastikbehälter mit frischem Urin… (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    … und ein Plastiksäcklein mit frischem Kot der Hündin. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Ein Teil des Urins gelangt als Probe in mehrere Teströhrchen. Untersucht werden standardmässig verschiedene Urinwerte, die Konzentrationsfähigkeit der Nieren, verschiedene Parameter wie Glukose und Bilirubin sowie der Eiweissgehalt. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Auch vom Kot wird mit einem Wattestäbchen eine Probe entnommen und in ein Plastikröhrchen abgefüllt. Sie wird eingefroren und in die Biobank integriert. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Fast geschafft: Angela Lemberger vereinbart mit den Tierärztinnen den nächsten Termin. Anamnesegespräch und Untersuchungen sollen in einem halben Jahr erneut und von da an einmal jährlich stattfinden. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Eine zweite Kotprobe wird in ein vorbeschriftetes Röhrchen abgefüllt und danach eingefroren. Der übrige Kot wird dann auf Parasiten untersucht – also nach Würmern und Einzellern, die zu Krankheiten führen können. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Sophie Bachmann übergibt die Urin- und Kotproben an die Laborspezialistin. Die Analysen vervollständigen das Bild des aktuellen Gesundheitszustands von Noomi. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Im Tiefkühlschrank werden sämtliche Proben, die im Rahmen des Growing Dog Projects gesammelt werden, bei -80°C gelagert. Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Die Proben werden korrekt beschriftet und sortiert in Schachteln für spätere Zwecke aufbewahrt. Vorerst geht es darum, mit der Biobank sowie den Anamnesen, klinischen Untersuchungen, Labortests und Fragebögen umfangreiches Wissen zur Hundegesundheit zu sammeln. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Alles überstanden: Besitzerin und Hündin sind glücklich und zufrieden. Noomi hat sich eine extra Kuscheleinheit verdient. Auch das dient der positiven Bestärkung des Tieres. (Bild: Frank Brüderli, UZH)

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    Nächster Schritt: die mitgebrachten Proben. Angela Lemberger überreicht der Tierärztin einen Plastikbehälter mit frischem Urin… (Bild: Frank Brüderli, UZH)

Bessere Vorbeugung, Diagnose und Behandlung

Langfristiges Ziel des im Fachbereich Klinische Infektiologie und Gesundheitsvorsorge angesiedelten Forschungsteams ist es, mögliche Krankheiten bei Hunden besser vorhersagen, vorbeugen, diagnostizieren und behandeln zu können. Damit dies gelingt, sind alle Fachrichtungen der Kleintiermedizin beteiligt: Gastroenterologie, Dermatologie, Tierernährung, Diätetik und Endokrinologie sowie bei Bedarf auch Nephrologie, Kardiologie und Kleintierreproduktion.

Krankheiten werden frühzeitig erkannt

Halter:innen, die sich am Growing Dog Project beteiligen, sorgen nicht nur längerfristig für eine optimale Gesundheit ihres Hundes. Sie profitieren auch laufend von den regelmässigen Gesundheitschecks und der individuellen Betreuung: So können etwa parasitäre Infektionen entdeckt und behandelt werden, bevor Symptome auftreten. Bei 6 der 86 Hunden diagnostizierten die Forschenden einen Befall mit Lungenwürmern, die zu Lungenentzündungen, Blutgerinnungsstörungen und unbehandelt zum Tod führen können. Auch angeborene Erkrankungen wie eine fehlende Gallenblase, Zahnfehlstellungen oder Fütterungsprobleme können so frühzeitig erkannt und angegangen werden.

Biobank für zukünftige Forschungsarbeiten

Bei jeder Kontrolle sammeln die Forschenden von den an der Studie beteiligten Hunden mehrere Proben: Urin, Kot, Haare sowie Abstriche von Mundschleimhaut und Haut. Falls die Besitzer:innen einverstanden sind, wird jeweils auch Blut entnommen. Sämtliche Proben werden im Tiefkühlschrank bei -80°C gelagert. Mit jedem neuen Hund und mit jeder Probenentnahme wächst die Biobank – und damit ihr wissenschaftlicher Wert.

Von Darm, Maul und Haut planen die Forschenden, in Zukunft regelmässig das Mikrobiom zu bestimmen. So können sie über die Jahre verfolgen, wie sich die Vielfalt und Zusammensetzung der Mikrobengemeinschaften verändern. Welche und wie viele Bakterien-, Pilz- und Virenarten vorhanden sind bzw. fehlen, hat grossen Einfluss auf die Gesundheit der Hunde. Ungleichgewichte im Mikrobiom weisen häufig auf Krankheiten hin.

Mit den Daten aus der Biobank zusammen mit den Anamnesen, klinischen Untersuchungen, Urin-, Kot- und Bluttests sowie den ausgefüllten Fragebögen generieren die Forschenden im Verlauf der Langzeitstudie eine Fülle an Wissen zur Gesundheit der Hunde.

Weiterführende Informationen

Klinik für Kleintiermedizin

Growing Dog Project, Klinische Infektiologie und Gesundheitsvorsorge, Universitäres Tierspital Zürich, UZH (inkl. Video zum Projekt)