Navigation auf uzh.ch
2020 wurden an der Universität Zürich 68’398 Tiere eingesetzt, 66'573 für die Forschung und 1'825 für die Aus- und Weiterbildung. Das entspricht einer Abnahme von 3,6% gegenüber dem Vorjahr. Am häufigsten verwendet wurden Mäuse (79%), Amphibien (9,8%) und Ratten (2,6%).
Knapp 8 von 10 an der UZH im Jahr 2020 eingesetzten Tiere waren Mäuse – insgesamt 54'043 dieser Nagetierart. Mit deutlichem Abstand folgen 6'722 Amphibien (v.a. Larven), 1'810 Ratten, 1'549 Schneemäuse, 1'350 Fische und 760 Schweine. Alle anderen Tierarten bzw. -gruppen machten 3,2% der eingesetzten Tiere aus. Weniger als 1% waren Haustiere: Hunde und Katzen, und 2,6% waren Nutztiere: Schweine, Kühe, Pferde, Hühner, Schafe und Alpakas.
Forschung mit Tieren wird in der Schweiz in vier Belastungskategorien eingeteilt: die Schweregrade 0 bis 3, abgekürzt SG 0, SG 1, SG 2 und SG 3. 29,6% der 2020 an der UZH verwendeten Tiere wurden in nicht und 36,4% in wenig belastenden Versuchen, 29,9% in mittelschwer und 4,2% in schwer belastenden Versuchen eingesetzt.
Tierart |
Anzahl |
Anteil |
SG 0 |
SG 1 |
SG 2 |
SG 3 |
---|---|---|---|---|---|---|
Mäuse |
54'043 |
79,0% |
10'274 |
21'856 |
19'291 |
2'622 |
Amphibien (div.) |
6'722 |
9,8% |
6'528 |
194 |
0 |
0 |
Ratten |
1'810 |
2,6% |
552 |
637 |
554 |
67 |
Schneemäuse |
1'549 |
2,3% |
653 |
896 |
0 |
0 |
Fische (diverse) |
1'350 |
2,0% |
420 |
396 |
384 |
150 |
Schweine |
760 |
1,1% |
536 |
206 |
18 |
0 |
Hunde |
413 |
0,6% |
277 |
134 |
2 |
0 |
Kühe |
384 |
0,6% |
241 |
143 |
0 |
0 |
Pferde |
370 |
0,5% |
301 |
69 |
0 |
0 |
Katzen |
266 |
0,4% |
183 |
77 |
6 |
0 |
Vögel (diverse) |
239 |
0,3% |
7 |
232 |
0 |
0 |
Hühner |
122 |
0,2% |
122 |
0 |
0 |
0 |
Kaninchen |
114 |
0,2% |
7 |
6 |
100 |
1 |
Schafe |
104 |
0,2% |
29 |
36 |
39 |
0 |
Affen (diverse) |
75 |
0,1% |
75 |
0 |
0 |
0 |
Wüstenrennmäuse |
38 |
0,1% |
0 |
9 |
29 |
0 |
Wilde Hausmäuse |
22 |
<0,1% |
22 |
0 |
0 |
0 |
Alpakas |
10 |
<0,1% |
1 |
9 |
0 |
0 |
Reptilien (div.) |
7 |
<0,1% |
0 |
7 |
0 |
0 |
Total | 68'398 | 100% | 20'228 | 24'907 | 20'423 | 2'840 |
Anteil | 29,6% | 36,4% | 29,9% | 4,2% |
Erfährt ein Tier in einem Versuch keine Schmerzen, Leiden, Schäden oder Ängste, wird es dem Schweregrad 0 zugeteilt.
Ein Beispiel hierzu sind die Verhaltensbeobachtungen, mit denen an der UZH soziale und kognitive Fähigkeiten von Totenkopf- und Weissbüschelaffen erforscht werden. Auch Blutentnahmen bei grösseren Tieren, etwa Hunden oder Kühen, zählen dazu. An der UZH betraf dies 29,6% der 2020 eingesetzten Tiere.
Unter Schweregrad 1 fallen Forschungsarbeiten, bei denen die Tiere kurzfristige leichte Schmerzen oder Schäden erfahren oder die ihr Allgemeinbefinden leicht beeinträchtigen. Auch wenn Versuchstiere narkotisiert und getötet werden, um ihnen Gewebe oder Organe zu entnehmen – etwa um eine Zellkultur zu gewinnen –, fällt dies unter Schweregrad 1. Wird einem Tier ein Dauerkatheter in äussere Blutgefässe gesetzt oder eine Hautgewebeprobe entnommen, gilt dies als Schweregrad 1. 2020 fielen 36,4% der in UZH-Forschungsprojekten eingesetzten Tiere in diese Kategorie.
Sind die Belastungen in einem Experiment mittelschwer und dauern nur kurz oder sind diese leicht und dauern aber länger, werden die Tiere in Schweregrad 2 eingeteilt. Dazu zählen etwa wiederholte Blutentnahmen unter Kurznarkose oder chirurgische Eingriffe unter Betäubung, die trotz Schmerzbehandlung im Nachgang zur Operation Schmerzen, Leiden oder Störungen des Allgemeinbefindens hervorrufen können.
An der UZH werden in solchen Studien etwa Schafe eingesetzt, um die Heilung von Sehnen, Knorpel und Knochen zu verbessern. Andere Forschungsteams entwickeln Impfstoffe gegen die Toxoplasmose – eine Infektionskrankheit, die häufig bei Katzen auftritt. 2020 fielen insgesamt 29,9% der Versuchstiere an der UZH unter Schweregrad 2.
Sind die Tiere schweren Schmerzen, andauerndem Leiden, schwerer Angst oder schwerer Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens ausgesetzt oder sind die Belastungen mittleren Grades und dauern mittel- bis langfristig, fallen sie unter Schweregrad 3. Bei diesen Experimenten werden meist Mäuse und Ratten eingesetzt. Erforscht werden schwere, komplexe Erkrankungen wie Krebs, Epilepsie, Alzheimer, Multiple Sklerose und andere Autoimmunkrankheiten oder Organtransplantationen und Infektionskrankheiten. 2020 waren es 4,2% der Tiere, die in UZH-Studien mit Schweregrad 3 eingesetzt wurden.