Navigation auf uzh.ch
2022 wurden an der Universität Zürich 60’977 Tiere eingesetzt, 59’304 für die Forschung und 1’673 für die Aus- und Weiterbildung. Das entspricht einer Abnahme von 11,7% gegenüber dem Vorjahr und einer Abnahme von 10,8% gegenüber 2020. Am häufigsten verwendet wurden Mäuse (86,9%), Ratten (3,3%), und Fische (2,8%).
Fast 9 von 10 an der UZH im Jahr 2022 eingesetzten Tiere waren Mäuse (Labor- und Wildmäuse) – insgesamt 52’964 dieser Nagetierart. Mit deutlichem Abstand folgen 2'039 Ratten, 1'709 Fische (davon 1’497 Larven), 1’227 Amphibien (davon 10 Larven) und 809 Schweine. Die restlichen Tierarten bzw. -gruppen machten 3,7% der eingesetzten Tiere aus. Insgesamt 5,7% waren Nutztiere – Schweine, Hühner, Kühe, Pferde, Esel, Lamas, Schafe und Ziegen – und 1,5% waren Haustiere – Hunde, Katzen und Kaninchen.
Mit 84,7% wurde der überwiegende Teil der Versuchstiere in Projekten der Grundlagenforschung eingesetzt, die sich der Untersuchung menschlicher Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-, psychische oder neurodegenerative Erkrankungen widmen. Um Krankheiten bei Tieren zu erforschen, kamen 3,8% der Tiere zum Einsatz. 15,6% der verwendeten Tiere standen nicht in Zusammenhang mit der Erforschung von Krankheiten.
Forschung mit Tieren wird in der Schweiz in vier Belastungskategorien eingeteilt: die Schweregrade 0 bis 3, abgekürzt SG 0, SG 1, SG 2 und SG 3. 23,1% der 2022 an der UZH verwendeten Tiere wurden in nicht und 42,2% in wenig belastenden Versuchen, 30,4% in mittelschwer und 4.3% in schwer belastenden Versuchen eingesetzt.
Tierart |
Anzahl |
Anteil |
SG 0 |
SG 1 |
SG 2 |
SG 3 |
Mäuse |
51'035 |
83,7% |
9’679 |
21'148 |
17'615 |
2'593 |
Ratten |
2'039 |
3,3% |
716 |
839 |
445 |
39 |
Haus- und Schneemäuse |
1’929 |
3,2% |
11 |
1918 |
0 |
0 |
Fische/Fischlarven (diverse) |
1'709 |
2,8% |
903 |
496 |
310 |
0 |
Amphibien/Larven (div.) |
1227 |
2,0% |
628 |
591 |
8 |
0 |
Schweine |
809 |
1,3% |
599 |
202 |
2 |
6 |
Hunde |
591 |
1,0% |
404 |
182 |
5 |
0 |
Pferde |
303 |
0,5% |
104 |
199 |
0 |
0 |
Kühe |
286 |
0,5% |
286 |
0 |
0 |
0 |
Schafe |
266 |
0,4% |
189 |
9 |
68 |
0 |
Katzen |
214 |
0,3% |
193 |
21 |
0 |
0 |
Vögel, Hühner (diverse) |
157 |
0,3% |
123 |
34 |
0 |
0 |
Reptilien (div.) |
140 |
0,2% |
78 |
43 |
19 |
0 |
Kaninchen |
110 |
0,2% |
0 |
38 |
72 |
0 |
Affen (diverse) |
73 |
0,1% |
73 |
0 |
0 |
0 |
Erdmännchen |
62 |
0.1% |
62 |
0 |
0 |
0 |
Alpakas, Lamas |
12 |
<0,1% |
3 |
9 |
0 |
0 |
Ziegen |
8 |
<0,1% |
8 |
0 |
0 |
0 |
Andere Säuger |
7 |
<0,1% |
5 |
0 |
0 |
0 |
Total |
60'977 |
100% |
14'066 |
25'729 |
18'544 |
2'638 |
Anteil |
|
|
23,1% |
42,2% |
30,4% |
4,3% |
Erfährt ein Tier in einem Versuch keine Schmerzen, Leiden, Schäden oder Ängste, wird es dem Schweregrad 0 zugeteilt.
Ein Beispiel hierzu sind die Verhaltensbeobachtungen, mit denen an der UZH soziale und kognitive Fähigkeiten von Totenkopf- und Weissbüschelaffen erforscht werden. Auch Blutentnahmen bei grösseren Tieren, etwa Hunden oder Kühen, zählen dazu. An der UZH betraf dies 23,1% der 2022 eingesetzten Tiere.
Unter Schweregrad 1 fallen Forschungsarbeiten, bei denen die Tiere kurzfristige leichte Schmerzen oder Schäden erfahren oder die ihr Allgemeinbefinden leicht beeinträchtigen. Auch wenn Versuchstiere narkotisiert und getötet werden, um ihnen Gewebe oder Organe zu entnehmen – etwa um eine Zellkultur zu gewinnen –, fällt dies unter Schweregrad 1. Wird einem Tier ein Dauerkatheter in äussere Blutgefässe gesetzt oder eine Hautgewebeprobe entnommen, gilt dies als Schweregrad 1. 2022 fielen 42,2% der in UZH-Forschungsprojekten eingesetzten Tiere in diese Kategorie.
Sind die Belastungen in einem Experiment mittelschwer und dauern nur kurz oder sind diese leicht und dauern aber länger, werden die Tiere in Schweregrad 2 eingeteilt. Dazu zählen etwa wiederholte Blutentnahmen unter Kurznarkose oder chirurgische Eingriffe unter Betäubung, die trotz Schmerzbehandlung im Nachgang zur Operation Schmerzen, Leiden oder Störungen des Allgemeinbefindens hervorrufen können.
An der UZH werden in solchen Studien etwa Schafe eingesetzt, um die Heilung von Sehnen, Knorpel und Knochen zu verbessern. Andere Forschungsteams entwickeln Impfstoffe gegen die Toxoplasmose – eine Infektionskrankheit, die häufig bei Katzen auftritt. 2022 fielen insgesamt 30,4% der Versuchstiere an der UZH unter Schweregrad 2.
Sind die Tiere schweren Schmerzen, andauerndem Leiden, schwerer Angst oder schwerer Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens ausgesetzt oder sind die Belastungen mittleren Grades und dauern mittel- bis langfristig, fallen sie unter Schweregrad 3. Bei diesen Experimenten werden meist Mäuse und Ratten eingesetzt. Erforscht werden schwere, komplexe Erkrankungen wie Krebs, Epilepsie, Alzheimer, Multiple Sklerose und andere Autoimmunkrankheiten oder Organtransplantationen und Infektionskrankheiten. 2022 waren es 4,3% der Tiere, die in UZH-Studien mit Schweregrad 3 eingesetzt wurden.