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Peter Debye war ein wissenschaftliches Universalgenie. Den Nobelpreis erhielt er für die Entdeckung verschiedener Verfahren, mit denen sich die molekularen Strukturen von Stoffen bestimmen lässt.
Peter Debye hatte den Ruf, ein «Leonardo der Physik» zu sein. Viele physikalische Verfahren und Gesetze tragen seinen Namen. So leitet sich etwa die «Debye-Temperatur» von seiner Theorie der spezifischen Wärme fester Körper her, die an der Universität Zürich entstand.
Die Professur für Theoretische Physik, die der damals 26-jährige Debye 1911 in Zürich antrat, war seine erste Dozentenstelle. Der in München lehrende Wilhelm Conrad Röntgen stellte dem jungen Mann das beste Zeugnis aus: Debye sei für die Universität Zürich «eine ausgezeichnete Acquisition».
Das herausragende Talent des jungen Forschers wurde schnell deutlich. Am 10. Dezember 1911 schrieb Debye seinem Mentor Arnold Sommerfeld nach München: «Lieber Sommerfeld! In den letzten 48 Stunden habe ich eine ganz hübsche Sache gefunden.» Diese «hübsche Sache» sollte Debye rund 40 Jahre lang beschäftigen und auch Grundlage für seinen Nobelpreis 1936 werden: Es war die Vermutung, dass es Moleküle gibt, die permanente elektrische Dipole sind. Das «Dipolmoment» einer Substanz liess sich messen und ermöglichte Rückschlüsse auf die molekulare Struktur. In der kurzen Zeit von Debyes Tätigkeit an der Universität Zürich sind aus der Hypothese von den permanenten Dipolen weitere grundlegende Arbeiten, beispielsweise zum Verhalten von Molekülen bei Temperaturänderungen, entstanden.
Nachdem Peter Debye die Universität Zürich und die Schweiz 1912 verlassen hatte, kam er 1920 nochmals an die Limmat zurück – der damals bereits berühmte Physiker übernahm für knapp sieben Jahre eine Professur an der ETH.