Navigation auf uzh.ch
Maries van den Broek erforscht mit ihrem Team, wie beim Brustkrebs Metastasen entstehen – und wie sie verhindert werden können. In beiden Fällen spielt das Immunsystem eine zentrale Rolle. An Mäusen mit Brustkrebs wollen die Forschenden herausfinden, wie betroffene Patientinnen künftig besser behandelt werden können.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Betroffene sterben meist nicht am Tumor in der Brust, sondern an Krebsablegern, den Metastasen. Dabei lösen sich Krebszellen ab, wandern durch den Körper, nisten sich in anderen Organen ein und wachsen weiter. Solche Metastasen sind mit den verfügbaren Therapien bisher nur schwer zu behandeln.
Das körpereigene Immunsystem spielt bei Brustkrebs eine entscheidende Rolle. So beeinflussen bestimmte Abwehrzellen, ob die Tumorzellen jahrelang ruhen oder plötzlich aggressiv metastasieren. Gleichzeitig ist das Immunsystem auch der Schlüssel dazu, Metastasen wirksam zu eliminieren. Nämlich dann, wenn es die Tumorzellen wieder erkennt, die dank ausgeklügelter Tarnung bislang der Immunabwehr entgangen sind. Daher wollen die Forschenden verstehen, wie Immunzellen wieder «aktiviert» werden können.
Die Gruppe von Maries van den Broek untersucht die Metastasierung von Brustkrebs in Mäusen. Drei Wochen nachdem Brustkrebs ausgelöst wird, entwickeln die Nagetiere Ableger in den Lungen. Mit einem genetischen Trick können die Forschenden Brusttumor und Metastasen in den lebenden Mäusen «sichtbar» machen: Sie markieren die Krebszellen mit Luziferase – jenem Protein, das Glühwürmchen zum Leuchten bringt. Und diese Lichterzeugung kann gemessen werden. Die Tiere sind während des ganzen Ablaufs narkotisiert. Da die Mäuse höchstens leicht belastet werden, fallen die Versuche unter Schweregrad 1.
Mit diesen Mäusen testet das Team, wie sich die Grösse des Brusttumors und der Metastasen verändert, wenn einzelne Komponenten des Immunsystems ausgeschaltet oder verstärkt werden. So lässt sich ermitteln, welche Abwehrzellen verhindern, dass die Krebserkrankung fortschreitet. Diese Erkenntnisse im Tier werden anschliessend in Gewebeproben von menschlichen Brustkrebspatientinnen überprüft. So wollen die Forschenden die Metastasierung von Brustkrebs besser verstehen lernen und danach neue Ansätze zur Behandlung entwickeln.