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Verstorben am 12. Dezember 2019 im Alter von 88 Jahren.
Mit der Behandlung von chronischen Mittelohrentzündungen und der Rekonstruktion des Trommelfells und der Gehörknöchelchen brachte Ugo Fisch die Zürcher Ohrchirurgie zu Weltruhm.
Aufgewachsen im Tessin, studierte Ugo Fisch Humanmedizin in Zürich, wo er 1958 mit dem Staatsexamen abschloss und im gleichen Jahr promovierte. Sein wissenschaftliches Interesse in der Neuro-Otologie wurde in seinen Auslandsjahren 1959 bis 1961 in Chicago und Baltimore und 1967 in Los Angeles geschärft. Auf Beginn des Wintersemesters 1966/67 habilitierte er sich an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich mit der Arbeit «Lymphographische Untersuchungen über das zervikale Lymphsystem». 1970 wurde er dann zum ordentlichen Professor für Otorhinolaryngologie ernannt; gleichzeitig wurde ihm die Direktion der Ohren-Nasen-Halsklinik und –Poliklinik am Universitätsspital Zürich übertragen. 1999 wurde er emeritiert.
Ein Schwerpunkt von Ugo Fisch war die Mikrochirurgie des Mittelohrs. Mit der Behandlung von chronischen Mittelohrentzündungen und der Rekonstruktion des Trommelfells und der Gehörknöchelchen brachte er die Zürcher Ohrchirurgie zu Weltruhm. 1977 führte er zur Behandlung der Innenohrtaubheit erstmals in der Schweiz eine Cochleaimplantation durch – heute ein Standardeingriff bei Gehörlosigkeit. Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit von Ugo Fisch war die Schädelbasischirurgie. Fasziniert von der Chirurgie des Gesichtsnervs, entwickelte er neue Zugänge zur Behandlung von dessen Verletzungen und Tumoren.
Die hohe internationale Anerkennung und die weltweite Bekanntheit von Ugo Fisch widerspiegelte sich in einer lange Liste von international anerkannten medizinischen Gesellschaften, die ihn zum Ehrenmitglied ernannten. Für viele von ihm ausgebildete Fachärztinnen und –ärzte war Ugo Fisch ein grosses Vorbild als Arzt, der ganz im Dienst seiner Patientinnen und Patienten stand. Ebenso lag ihm die Ausbildung am Herzen: Ugo Fischs praxisorientierten Vorlesungen waren bei Generationen von Medizinstudierenden beliebt.