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Veterinärmediziner Philippe Bugnon entwickelt mit zwei Kollegen eine neue Software für die optimale Zucht von Versuchstieren. Damit soll möglichst verhindert werden, dass Mäuse und Ratten gezüchtet werden, die aufgrund falscher Eigenschaften gar nicht für die Forschung eingesetzt werden können.
Mäuse und Ratten werden weitaus am häufigsten in der Forschung eingesetzt. Ausgestattet mit klar definierten genetischen Eigenschaften sind sie enorm wertvoll, um komplexe Krankheiten zu erforschen und neue Therapien zu erproben. Bei der Zucht von gentechnisch veränderten Tieren erfüllen jedoch nicht alle Tiere die Kriterien, die für eine Studie erforderlich sind.
Tierzucht funktioniert nach den Vererbungsregeln: Die Natur legt fest, wie viele weibliche und männliche Jungtiere mit welchen Merkmalen in jeder Generation geboren werden. Philippe Bugnon, Tierarzt und Ausbildungsleiter am UZH-Institut für Labortierkunde, entwickelt deshalb eine Software zur optimalen Zuchtplanung. Damit soll die Anzahl der gezüchteten Tiere, die nicht für eine Forschungsarbeit verwendet werden können, auf ein Minimum verringert werden. Ausgehend vom Zuchtziel und den verfügbaren Tieren berechnet der Algorithmus alle Möglichkeiten für die benötigte Anzahl Versuchstiere mit den gewünschten Merkmalen. Dann bestimmt die Software jenen Zuchtweg, der am wenigsten Tiere benötigt
Philippe Bugnon arbeitet mit UZH-Professor und Nagetierexperte Thorsten Buch und Frank Brand, Fachmann für mathematische Modellierung und Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, zusammen. Ein erster Teil der Software ist bereits im Einsatz: Seit Ende 2021 steht der "Breeding Calculator" allen Versuchstierzuchten und Forschungslabors kostenlos zur Verfügung. Auf der interaktiven Website kann die Anzahl der erforderlichen Züchtungen berechnet werden, um die gewünschten Ergebnisse (Genotyp, Geschlecht) mit einer vordefinierten Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhalten.
Institut für Labortierkunde: Breeding Calculator
Die Arbeit ist eines von sechs Projekten, die das 3R Kompetenzzentrum Schweiz (3RCC) im Jahr 2019 finanziert hat.
3RCC: Breeding management software for genetically modified rodents (in Englisch)
Institute of Laboratory Animal Science
Universität Zürich
Wagistrasse 12
8952 Schlieren
Website (in Englisch)