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Wissenschaftspreis 2019 der Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung

Die Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung der Universität Zürich vergibt

PhD Dr. med. Silvio Brugger

geboren am 16. Dezember 1980

in Anerkennung seiner wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeit an der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene am UniversitätsSpital Zürich einen Wissenschaftspreis 2019 für seine Arbeit im Forschungsschwerpunkt «Interplay between the human host and its associated microbiota with the aim to find new therapeutic and preventive approaches against invasive infectious diseases in an era with increasing multi-drug resistant bacteria».

Dr. Silvio Daniel Brugger absolvierte das Schweizerische M.D.-Ph.D.-Programm mit einem Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) im Labor von Prof. Kathrin Mühlemann am Institut für Infektionskrankheiten der Universität Bern und promovierte 2007 (M.D.) und 2010 (Ph.D.) summa cum laude.

Seine Forschungsarbeit beschäftigte sich mit der Untersuchung der (molekularen) Epidemiologie der Pneumokokken-Kolonisation und des bakteriellen Mikrobioms in den menschlichen Atemwegen vor und nach Einführung des konjugierten Pneumokokkenimpfstoffes in der Schweiz, sowie der Analyse der Pneumokokkenkapselbiochemie im Zusammenhang mit Invasivität und Kolonisation. Danach absolvierte er seine klinische Ausbildung an der Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin am Inselspital in Bern mit einem ersten Auslandsaufenthalt 2012 im Labor von Prof. Katherine P. Lemon (Forsyth Institute, Boston Children’s Hospital, Harvard University). Nach Rotationen in Innerer Medizin, Infektiologie, Notfallmedizin, Intensivmedizin und Onkologie am Inselspital Bern arbeitete Silvio Brugger als Oberarzt i.V. bis zum Erhalt des Facharztes für Allg. Innere Medizin 2014.

Anschliessend erfolgte ein dreijähriger PostDoc-Aufenthalt erneut im Labor von Prof. Katherine P. Lemon (Forsyth Institute, Boston Children’s Hospital, Harvard University) mit Fellowships des SNF und der Novartis Stiftung für medizinisch-biologische Forschung. In dieser postdoktoralen Ausbildung untersuchte er die Inhibition der Pathobionten S. aureus und S. pneumoniae durch kommensale Bakterien (Corynebacterium spp. und Dolosigranulum pigrum) zur Identifikation der molekularen Mediatoren der Interaktionen. Basierend auf diesen Arbeiten läuft derzeit eine NIH-finanzierte klinische Studie zur Mikrobiom-Modifikation der Haut mit dem Ziel der Pathogenexklusion und Kontrolle der Komposition des kutanen Mikrobioms. Zusätzlich erlangte er das Certificate for Applied Biostatistics im Harvard Catalyst Programm.

2017 erfolgte die Rückkehr in die Schweiz ans USZ zur klinischen Ausbildung in Infektiologie und gleichzeitig zur Etablierung seiner Forschung. Seit 2019 ist er Promedica-Oberarzt an der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene des USZ. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung der Wechselwirkung von kommensalen Bakterien und Pathogenen im menschlichen Körper mit dem Ziel, neuartige und nachhaltige therapeutische Interventionen zur Stabilisierung der Normalflora und Pathogenexklusion zu etablieren. Zudem besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Labor von Prof. Annelies Zinkernagel im Rahmen des klinischen Forschungsschwerpunktes «precision medicine for bacterial infections» der Universität Zürich.

Er hat bereits zahlreiche Publikationen in internationalen Fachzeitschriften im Bereich der medizinischen Mikrobiologie und Infektiologie veröffentlicht sowie mehrere Preise und Grants erhalten – unter anderem den Forschungspreis der Schweizerischen Gesellschaft für Mikrobiologie – und seine Forschungsresultate an internationalen Kongressen präsentiert. Derzeit wird seine Forschung durch die Promedica- und die Béatrice Ederer-Weber Stiftung unterstützt.

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