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Die Philosophische Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde eines Doktors ehrenhalber an Prof. Dr. K. Warner Schaie. Sie würdigt damit einen visionären Pionier der sozialwissenschaftlichen Längsschnittforschung des gesunden Alterns, dessen grundlegende Arbeiten methodisch innovativ sind und bis heute die Erforschung und die gesellschaftliche Realität des Alterns in der Gesellschaft positiv beeinflusst haben.
Prof. K. Warner Schaie wurde 1928 in Stettin geboren und emigrierte 1947 über Wien und Shanghai in die USA. 1952 erhielt seinen B.A in Psychologie von der University of California und 1953 seinen M.Sc. in Psychologie an der University of Washington, wo er 1956 promoviert wurde. Prof. K. Warner Schaie ist Affiliate Professor of Psychiatry and Behavioral Science an der University of Washington und emeritierter Professor for Human Development and Psychology an der Pennsylvania State University. Seit 1956 leitet er die weltweit älteste und immer noch aktive Seattle Longitudinal Study of Cognitive Aging. Im Rahmen dieser Studie hat er völlig neuartige Längsschnittdesigns für die Lebensspannenforschung entwickelt und angewendet, die bis heute weltweit der Standard für sozialwissenschaftliche und interdisziplinäre Längsschnittstudien zur lebenslangen Entwicklungsforschung sind.
Die Studie konnte erstmals zeigen, dass die Leistungshöhepunkte vieler kognitiver Leistungen erst in einem Alter von über 50 und 60 Jahren erreicht werden. Sie hat durch ihre seriöse sozialwissenschaftliche Datengrundlage wesentlich dazu beigetragen, die gesetzliche und berufliche Altersdiskriminierung in den USA zu eliminieren, für die es aufgrund der Befunde der Studie keine belegbaren Begründungen mehr gab. Seine theoretischen und empirischen Beiträge in über 50 Büchern und 300 Publikationen haben seit Jahrzehnten die sozialwissenschaftliche Alternsforschung weltweit, und damit auch in Zürich, beeinflusst. Prof. K. Warner Schaie ist bis heute aktiv in der Lebensspannenforschung tätig und berät Forschungsgruppen weltweit (u. a. an den LERU-Universitäten Genf und Zürich). Er ist aktives Vorstandsmitgliedschaft der American Psychological Association (APA) und hat von der Gerontological Society of America für sein wissenschaftliches Lebenswerk den Kleemeier Award für Distinguished Research Contributions erhalten.