Navigation auf uzh.ch

Suche

Prof. Dr. Bernhard Nievergelt, Titularprofessor für Wildforschung

Verstorben am 12. Februar 2021 im Alter von 85 Jahren.  

 

Bernhard Nievergelt war einer der führenden Wildtier- und Naturschutzbiologen in der Schweiz. An der UZH realisierte er zahlreiche Forschungsprojekte, die neben ihrem grossen wissenschaftlichen Gehalt auch wichtige Erkenntnisse und Impulse für den Naturschutz lieferten.

Nach dem Primarlehrerpatent 1957 studierte Bernhard Nievergelt von 1958 bis 1965 an der Universität Zürich Zoologie. 1965 promovierte er mit der Dissertation «Der Alpensteinbock (Capra ibex L.) in seinem Lebensraum. Ein ökologischer Vergleich verschiedener Kolonien». Nach ökologischen Feldstudien über den Walia-Steinbock in Äthiopien, die er als Leiter eines Nationalfondsprojektes durchführte, übernahm Bernhard Nievergelt 1969 eine Stelle als Oberassistent für Forschung und Lehre am Zoologischen Museum der Universität Zürich. Ab 1975 war er dann als Oberassistent und Leiter der Arbeitsgruppe für Wildforschung an der Abteilung Ethologie und Wildforschung des Zoologischen Instituts der UZH tätig. 1982 habilitierte er sich mit der Arbeit «Ibexes in an African Environment. Ecology and Social System of the Walia Ibex in the Simien Mountains, Ethiopia» für das Gebiet der Wildforschung und wurde zum Privatdozenten ernannt. 1992 wurde er dann zum Titularprofessor befördert. 

Bernhard Nievergelt war einer der führenden Wildtier- und Naturschutzbiologen in der Schweiz. An der UZH realisierte er zahlreiche Forschungsprojekte, die neben ihrem grossen wissenschaftlichen Gehalt auch wichtige Erkenntnisse und Impulse für den Naturschutz lieferten. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit lag auf der ökologischen Feldforschung, unter anderem im Schweizerischen Nationalpark und in den äthiopischen Simien-Bergen. Bernhard Nievergelt war ein einflussreicher akademischer Lehrer und vermittelte seine wissenschaftliche Arbeit in Zeitungsartikeln und Bücher auch an ein breites Publikum. 

Zudem engagierte sich Bernhard Nievergelt in Vorständen von Naturschutzverbänden, in Leitungsgremien von Forschungseinrichtungen und im Aufbau von Foren des Erfahrungsaustauschs. Das von ihm initiierte und geprägte Naturschutzgesamtkonzept für den Kanton Zürich ist auch noch nach über zwei Jahrzehnten die Richtschnur für die Regierung.